Sturms Gegner: Der FC Bayern der Slowakei
Conference League: Slovan Bratislava setzt auf teure Spieler und viel Routine.
Fünf österreichische Klubs sind im Herbst in den Europacup gestartet. Übrig geblieben ist im Frühjahr nur noch Sturm Graz.
Die Steirer bekommen es am Donnerstag in der Runde der letzten 32 Teams der Conference League mit der unumstrittenen Nummer eins der Slowakei zu tun. Rekordmeister Slovan Bratislava wird national selten gefordert, Glanzlichter auf europäischer Fußballbühne sind trotz der finanziellen Strahlkraft eines Oligarchen aber rar. Für Peter Hlinka, ExSturm-Spieler, kein Grund, die routinierten Slowaken auf die leichte Schulter zu nehmen.
„Im Normalfall ist die slowakische Liga schwächer als die österreichische, und ich sehe auch Sturm Graz leicht vorn“, sagte Hlinka vor dem Hinspiel am Donnerstag (18.45 Uhr, live, Servus TV und Sky) in Graz. Aber: „Man darf sie nicht unterschätzen. Sie sind für mich wie der FC Bayern – nicht immer top, oft arrogant, aber sie gewinnen die Spiele. Durch ihr Selbstvertrauen und ihre Routine sind sie schon saugefährlich.“
Im Schnitt fünf Jahre älter
Der Faktor Erfahrung spricht für die Elf von Trainerlegende Vladimír Weiss. „Die Philosophie bei Slovan ist eine andere als bei Sturm Graz. Sie setzen auf fertige Spieler. Sie haben auch die Mittel, solche Spieler zu kaufen“, sagte Hlinka, der langjährige Österreich-Legionär bei Sturm, Rapid, Austria oder Bregenz. Im Schnitt sind die Slovan-Spieler fünf Jahre älter als die Grazer.
Beim Frühjahrsstart überzeugte der Serienmeister und Tabellenführer mit einem 4:0 beim Zweiten Žilina. Gleich sieben Spieler der Startaufstellung waren 30 Jahre oder älter, Vladimír Weiss junior als Galionsfigur im offensiven Mittelfeld war mit 34 nur der viertälteste Akteur. Der Trainersohn, der als 17-Jähriger nach England zu Man City ging, sich aber nicht durchsetzte und vor seiner Heimkehr sechs Jahre lang in Katar verdingte, absolvierte nach einer Verletzungspause seine erste Partie seit Anfang November. (ag.)