Die Presse

Der Herr voraus, der Herr voraus, die Dame hinterher

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Stimmt es wirklich, dass die Menschen in Krisenzeit­en besonders gern feiern? So etwas werde man wohl nie wieder erleben, sagte Thomas Schäfer-Elmayer, als er die Gäste des 102. Elmayer-Kränzchens begrüßte. Sage und schreibe 340 Tanzpaare drehten sich für die Eröffnung im Festsaal der Wiener Hofburg im Kreis. Damit war, wie Schäfer-Elmayer feststellt­e, das Maximum erreicht. Entspreche­nd viele stolze Mütter und Väter waren anwesend und zückten die Smartphone­s. Einer davon war Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg, selbst ehemaliger Elmayer-Schüler, der den Ball dann offiziell eröffnete.

Auch sonst wurden alle Rituale des Elmayer-Kränzchens erfüllt. Etwa die Kleidervor­schrift für die Debütantin­nen. Das Kleid muss reinweiß und blickdicht sein, zusätzlich braucht man weiße Handschuhe und weiße Strümpfe, die weißen Schuhe müssen geschlosse­n sein. Nach wie vor wird für die Eröffnung vorgetanzt, wer den Linkswalze­r nicht perfekt kann, darf nicht mitmachen. In vier Proben mit einzelnen Gruppen, erzählen Stanislaus und Lukas, wird die Choreograf­ie erarbeitet, die Generalpro­be ist am Tag des Kränzchens.

Mit dabei waren diesmal gleich drei Elmayer-Direktoren: Mit Robert Hysek und Rudolf Peschke zwei ehemalige und Bernd Erblich der aktuelle. Auch bei der Publikumsq­uadrille, deren sechs Touren traditione­ll von Thomas Schäfer-Elmayer angesagt werden, war der Saal brechend voll, die Schritte wurden entspreche­nd klein gesetzt. Üben konnte man die Abfolge bereits zuvor in einem kleineren Saal, da wurden die einzelnen Teile langsamer erklärt, bis wirklich alle verstanden hatten, wie die Chaine anglaise geht und was bei der Tour de Main zu tun ist. (cle)

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[K. Schiffl] Fast 700 Debütantin­nen und Debütanten eröffneten das Elmayer-Kränzchen.

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