Zulassungsschein, digital
Für die Verkehrskontrolle benötigen Fahrer nur noch das Handy. Nächste Schritte sind digitaler Personalausweis und E-Card.
Wien. Mit dem digitalen Zulassungsschein folgt nun der nächste Schritt der österreichischen Digitalisierungsoffensive. Führerscheine können bereits seit 2022 am Handy aktiviert werden.
560.000 haben das bereits gemacht. Damit seien die digitalen Ausweise bei den Österreichern angekommen, sagte Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) am Donnerstag bei der Präsentation der nächsten ID-Austria-Funktion.
Für Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ist der digitale Zulassungsschein nicht nur wichtig für die Bevölkerung, sondern auch ein „weiterer Schritt für eine zeitgemäße Polizeiarbeit“. Eine Voraussetzung sei die modernisierte Ausstattung der Exekutive gewesen, betonte Karner mit dem Hinweis, dass seit 2017 jeder Polizist mit einem Smartphone ausgerüstet ist.
Smartphone statt Geldbörse
Tursky nannte indes das Ziel, alle Ausweise von der Geldbörse auf das Smartphone zu transferieren. Nachdem jetzt auch der Zulassungsschein diesen Weg gehen kann, kann jede Verkehrskontrolle digital erfolgen. Voraussetzung sei einfach die dafür upgedatete IDAustria-Vollversion samt biometrischen Sicherheitsfunktionen und ein in Österreich zugelassenes Kfz.
Natürlich können auch mehrere Fahrzeuge abgespeichert werden. Bei der Verkehrskontrolle muss nur noch ein QR-Code erzeugt werden, den die Polizei dann kontrolliert. Tursky kündigte die nächsten Digitalisierungsschritte für 2024 mit dem Personalausweis an, eine Digi-E-Card ist ein weiteres Projekt, an dem gemeinsam mit dem Sozialministerium gearbeitet werde. Die Arbeit am Zulassungsschein gehe ebenso noch weiter. Denn noch kann seine digitale Ausführung nicht weitergegeben werden, wenn etwa ein Kfz ausgeborgt wird – da bleibt vorerst noch die Papierversion die einzige Option. Das soll sich aber bald ändern. Und wer fürchtet, dass er bei einer Fahrzeugkontrolle an einer Örtlichkeit mit schlechter Netzabdeckung Probleme bekommt, kann beruhigt werden – ein Internetzugang ist dafür nicht notwendig, so Tursky.
Weitere digitale Schritte setzt auch das Innenministerium. Karner kündigte an, dass kommendes Jahr die nächste Generation an Smartphones an die Exekutive ausgeliefert werde. Die rund 32.000 Geräte erlauben spezielle Fahndungsabfragen, 3000 Tablets gibt es zusätzlich für die Streife.
Mobile Fallbearbeitung
„Die neuen Geräte erlauben eine mobile Fallbearbeitung, die Beamten können also den jeweiligen Akt direkt bearbeiten.“Die Pilotphase laufe, Ende des Jahres erfolge die Vollumsetzung. Mit den mobilen Möglichkeiten können Beamte ihre Arbeit erledigen, ohne die Dienststelle aufsuchen zu müssen. Zeitgleich soll so eine bürgernahe, serviceorientierte Arbeit ermöglicht werden. (APA)