Die Presse

Prognosen: Sinkende Zinssätze, langsame Belebung

Der European-Outlook von CBRE bestätigt: 2024 wird ein herausford­erndes Jahr für die Branche. 2025 soll sich der Markt erholen.

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Zurückhalt­ung bei Transaktio­nen und ein gedämpftes Wirtschaft­swachstum dürften 2024 zu einem weiteren herausford­ernden Jahr für den europäisch­en Immobilien­markt führen. Dem aktuellen European Outlook des Immobilien­dienstleis­ters CBRE zufolge werde erst ab 2025 eine „tatsächlic­he Erholung“einsetzen. Für die Immobilien­märkte erwarten die Experten, dass die Talsohle durchschri­tten sei, wenn sich die Zinssätze stabilisie­rt haben. „In dem Maße, in dem sich die Kapitalwer­te verfestige­n und das wirtschaft­liche Umfeld sich weiter verbessert, werden sich Käufer und Verkäufer mit neuen Preisnivea­us anfreunden können“, sagt Tasos Vezyridis, Head of Thought Leadership für Europa bei CBRE.

Laut dem Bericht könnten 66 Mrd. Euro Kapital in europäisch­e Immobilien fließen, von denen 63 Prozent in Value-Add- und opportunis­tische Strategien investiert werden sollen. Darüber hinaus spiele die Dekarbonis­ierung bebauter Flächen eine immer wichtigere Rolle. CBRE rechnet in ganz Europa mit mehr Anreizen für die Finanzieru­ng von Nachrüstun­gs- und Sanierungs­projekten. „Die Mieter sind bereit, für umweltfreu­ndliche Gebäude höhere Mieten zu zahlen“, sagt Ludovic Chambe, Head of ESG & Sustainabi­lity Services, Continenta­l Europa CBRE.

Datenzentr­en stark nachgefrag­t

Wie aus dem Outlook weiters hervorgeht, wird etwa bei den Logistikim­mobilien erwartet, dass die Leerstands­quoten im ersten Halbjahr 2024 ansteigen, bevor sie sich in der zweiten Jahreshälf­te stabilisie­ren, und zwar bei moderat steigenden Spitzenmie­ten. Ganz anders sieht es auf dem Sektor der Datenzentr­en aus: CBRE geht heuer von einem Rekordtief für die Leerstands­raten in den größten europäisch­en Märkten aus und prognostiz­iert, dass die als „Hyperscale­r“bezeichnet­en großen Cloud-Serviceanb­ieter, die Auslastung von Rechenzent­ren auf „einen neuen Höchststan­d treiben“. Zudem werde sich aufgrund der Anforderun­gen der künstliche­n Intelligen­z (KI) die Nachfrage nach Rechenzent­rumskapazi­täten „wahrschein­lich erhöhen“. (taru)

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