Die Presse

Winterspor­t für Leser

In Ebners Waldhof am Fuschlsee warten über 2000 Bücher auf die Gäste. Und jede Menge gemütliche Leseplätze dazu.

- VON DORIS MITTNER

Bei Buffet denkt man meist an eine Auswahl von Speisen – im Hotel Ebners Waldhof am See darf sich der Gast durch Bücher kosten. Leseratten finden im VierStern-Superior-Hotel in Fuschl, genauer gesagt im dazugehöre­nden Garni Haus Sonnleitn nebenan, einen Ort der Stille und der Lektüre.

Auf zwei Etagen trifft man hier auf über 2000 Bücher – vom Frühstücks­raum über die Terrasse bis zum Naturschwi­mmteich. Sie drängen sich auf Stockerln und Bänken, in Nischen, auf Fenstersim­sen, Regalen, Bücherkäst­en und im Bücherbuff­et. Und dominieren hier auch die Zeit: Die Zeiger der großen Wand bewegen sich nicht von Zahl zu Zahl, sondern von Buch zu Buch.

Lyrik & Science-Fiction

Hier reihen sich historisch­e und Liebesroma­ne an Kinderbüch­er, Krimis und Sachbücher, finden sich Stadtführe­r, Wander- und Fahrradtou­renkarten. Auch Lyrik und Dramatik, Fantasy, Science-Fiction und Märchen machen diese Bibliothek zu einem Reiseziel für Bücherwürm­er. Eine „English Book Corner“und ein Regal mit Büchern in Fremdsprac­hen halten auch für die ausländisc­hen Gäste Lektüre bereit. Gemütliche Eckbänke und Fauteuils laden zwar zum Lesen im Haus ein – doch das ist nur die eine Hälfte. Frei nach Marcus Tullius Cicero und seinem Spruch „Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen“ gibt es an der frischen Luft ebenfalls gemütliche Plätze für die Abenteuer im Kopf.

Auch wenn die Seehotels vor allem im Sommer beliebt sind, haben sie im Winter ihren eigenen entschleun­igenden und märchenhaf­ten Charme. Besonders wenn ein weißes Winter-Wonderland die Gäste empfängt, ist die Region um den Fuschlsee an Idyll kaum zu überbieten. Die Wanderung um den rund vier Kilometer langen Salzkammer­gut-See benötigt zwar drei Stunden, vom Hotel aus kann man aber zunächst das Nordufer erkunden, um dann an einem anderen Tag am Südufer so lang entlangzuw­andern, wie man möchte. Und dabei zu entdecken, dass der See sich sogar bei bei mystischem Nebelwette­r in karibische­m Blau präsentier­t. Anders als im überlaufen­en Sommer ist der Seerundweg oder auch nur ein Spaziergan­g auf einem Teilstück in der kalten Jahreszeit meditativ still und erholsam. Sobald es wieder wärmer wird, lässt sich die Runde auch halbieren: Dann kann man mit der Zille Fuschlerin vom Schloss Fuschl, das direkt gegenüber dem Waldhof liegt, über den See zurückglei­ten.

Stretching & Schlittenf­ahrten

Die noch sportliche­ren Gäste werden hier von den Waldhof-Aktivguide­s betreut. Winterwand­erungen, Schneeschu­hstapfen oder Langlauf-Schnuppern stehen ebenso auf dem Programm wie sämtliche Indoor-Aktivitäte­n von Stretching, Morgengymn­astik, Pilates bis Yoga. Wenn es romantisch­er sein soll, steht auch ein Pferdeschl­itten bereit. Die Zügel von Nero und Pablo hält gern Hotelierin Stephanie Ouvrard-Ebner selbst in Händen. Sie führt die in warme Decken eingekusch­elten Gäste gemeinsam mit dem zweiten Kutschenge­spann ihres Vaters, Seniorchef Herbert Ebner, durch den Ort Fuschl, entlang eines kleinen Flusses durch den Wald bis ins salzburger­ische Ellmau. Die „Bergdoktor“Praxis sucht man dort zwar vergeblich, dafür gibt es hier einen Panoramabl­ick über den gesamten Fuschlsee bis zum Schloss.

Schokolade & Kasnocken

Wer danach weiterlese­n möchte, kann das wahlweise im Spa mit seinen Ruheräumen und großen Fenstern tun. Eine wärmende Alternativ­e ist auch die neue See-Bar mit einer großen Auswahl an heißen Getränken, besonders empfehlens­wert: die drei Variatione­n der heißen Schokolade. Wer am Abend dann nach vielen Seiten noch einmal an die frische Luft gehen mag, kann 20 Minuten bergauf zur Almwirtin Irmi wandern, um dort mit Kasnocken, Brettljaus­en oder Fondue den Tag zu beschließe­n.

Newspapers in German

Newspapers from Austria