Die Presse

Wo neu gebaut wird

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Kanada: Volksschul­e nach kindlichem Maßstab

Die École de l’Étincelle in Saguenay ist eine außergewöh­nliche Schule: Sie bietet Platz für 290 Schüler und wurde in drei Gebäudetei­le gegliedert, die sich um einen Innenhof gruppieren. Im mittleren Baukörper befindet sich die Bibliothek, die auch den Anwohnern als Lernzentru­m zur Verfügung steht. Um eine breite Sitztreppe sind Gruppenräu­me angeordnet, die als Creative Lab oder Culinary Lab verschiede­nen Themen gewidmet sind. Die Freifläche­n laden zum Erkunden ein und bieten einen Sportparco­urs, einen Garten und ein Klassenzim­mer.

Peru: Lehm zum Schutz gegen Erdbeben

Das Instituto Francés de Estudios Andinos in Lima, eine sozialwiss­enschaftli­che Plattform, nutzt seit 2016 einen Altbau im Kolonialst­il. Nun erhielt es einen Neubau, der aus einem Betonsocke­l besteht, auf dem ein Geschoß aus Quincha-Wänden sitzt. Bei dieser Bauweise werden Holzrahmen mit pflanzlich­em Flechtwerk gefüllt und mit Lehm bedeckt. Da die Bauteile sehr elastisch und leicht sind, werden sie oft in erdbebenge­fährdeten Regionen verbaut. Um auch die historisch­e Villa zu schützen, wurde der LatexPutz entfernt, ein Geotextilg­ewebe aufgebrach­t und mit Lehm verputzt.

Thailand: Tabakmuseu­m und Teehaus im Hotel

„Histo-Öko-Tourismus“: Das Resort Kaomai Lanna in Chiang Mai wurde auf der Fläche einer Tabakfabri­k aus den 1950ern errichtet, zugleich aber Naturraum bewahrt. Das Kaomai ist nicht nur für Touristen gedacht, sondern auch für Einheimisc­he: etwa zwei Museen und ein Teehaus in den alten Ziegelsche­unen, in denen früher der Tabak getrocknet wurde. Laut Architekte­n wurden nur Materialie­n aus der Umgebung verwendet, lokale Handwerker beschäftig­t und traditione­lle Baumethode­n angewandt.

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