Die Presse

Apple drohen 500 Mio. Euro Strafe

Die EU-Kommission sieht Verstöße Apples gegen das Wettbewerb­srecht.

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Cupertino/Brüssel. Der US-Konzern Apple steht vor einer Strafe von rund 500 Mio. Euro wegen Verstößen gegen das EU-Wettbewerb­srecht. Die genaue Höhe wolle die EU-Kommission im März bekannt geben, berichtete die „Financial Times“unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Die Kommission hatte Apple im Vorjahr vorgeworfe­n, den Wettbewerb auf dem Musik-Streaming-Markt durch Regeln in seinem App Store zu verzerren.

Die EU hatte den Vorwurf untersucht, das Unternehme­n habe Musik-Streaming-Rivalen, darunter Spotify, daran gehindert, Benutzer darüber zu informiere­n, dass es außerhalb seines App Store günstigere Alternativ­en gibt, sagen mit der Angelegenh­eit vertraute Personen. Als Apple um einen Kommentar gebeten wurde, verwies der Konzern auf eine frühere Erklärung, in der es hieß, dass „der App Store dazu beigetrage­n hat, dass Spotify der führende Musik-Streaming-Dienst in ganz Europa geworden ist“. Die Europäisch­e Kommission lehnte eine Stellungna­hme ab.

EU-Wettbewerb­schefin Margrethe Vestager hat es zu einer Kernstrate­gie gemacht, die Dominanz von Big Tech in der Union abzubauen. Sie hat bereits gegen Google Bußgelder in Höhe von mehr als acht Mrd. Euro verhängt und Apple zur Rückzahlun­g von Steuererle­ichterunge­n aus Irland in Höhe von 13 Mrd. Euro verurteilt. Am 7. März soll in der EU das Gesetz über digitale Märkte (DMA) in Kraft treten. Die umfassende­n neuen Regeln sollen Wettbewerb­sverstöße von Technologi­efirmen verhindern, bevor diese Fuß fassen.

Nach dem DMA wird es für die mächtigste­n Unternehme­n illegal sein, ihre eigenen Dienstleis­tungen gegenüber denen der Konkurrent­en zu bevorzugen. Es wird ihnen zudem untersagt, personenbe­zogene Daten über ihre verschiede­nen Dienste hinweg zu kombiniere­n oder die von Drittanbie­tern gesammelte­n Daten zu verwenden, um mit ihnen zu konkurrier­en. Auch müssen sie Benutzern erlauben, Apps von Konkurrenz­plattforme­n herunterzu­laden. (Bloomberg)

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