Polizist erschoss Kommandanten: 20 Jahre Haft
Mit drei Schüssen hatte ein Polizist seinen Vorgesetzten getötet. Am Dienstag stand der Mann vor Gericht.
Der frühere Polizist F. (47) ist am Dienstag im Landesgericht Leoben von einem Geschworenensenat wegen Mordes zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte vor einem Jahr seinen Chef, den Postenkommandanten K. (59) der Polizeiinspektion Trieben, durch drei Schüsse getötet. Ein vierter Schuss schlug im Boden ein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Das Motiv: F. hatte einen Arbeitsunfall nicht protokolliert und hatte Angst vor einer Anzeige wegen Amtsmissbrauchs. Letztere war Thema eines Gesprächs zwischen F. und dem Kommandanten.
„Es ging mir nicht gut, ich war enttäuscht, dass es zu einer Anzeige kommt“, schilderte der Angeklagte leise und stockend. Und: „Ich habe die Waffe gezogen und mir an den Schädel gehalten.“Danach habe er die Waffe auf seinen Vorgesetzten gerichtet. „Ich kann es mir nicht erklären, dann habe ich ihn erschossen“. Der Richter: „Sie haben seine Frau und die drei Kinder gekannt. Was ist da in Ihnen vorgegangen?“Darauf wollte der Befragte nicht antworten.
„Leg mir Handschellen an“
F. feuerte aus 1,4 Metern Entfernung aus seiner Glock 17 auf seinen Chef und traf den Oberkörper. „Der Schwerverletzte wollte sich hinter den Schreibtisch retten, doch der Angeklagte ließ ihm keine Chance“, beschrieb der Ankläger. Zwei weitere Schüsse trafen den Kopf des Kommandanten, der kurz darauf starb.
Als Zeuge wurde auch jener Polizist gehört, der den Täter festgenommen hatte: „Ich dachte, ich bin der Nächste“erzählte er unter Tränen. Sein Kollege habe gesagt: „Leg‘ mir die Handschellen an, ich hab‘ den Chef erschossen.“(APA/m. s.)