Die Presse

Warum Fridays for Future die Demokratie retten wollen

Die Initiative ruft am Sonntag zu österreich­weiten Aktionen auf, um sich gegen Rechtsextr­emismus zu positionie­ren.

- VON KARIN SCHUH

Es war hierzuland­e ein bisschen leise um Fridays for Future. Irgendwie hat die Organisati­on, die sich für den Klimaschut­z starkmacht, die Bühne anderen überlassen. Der Letzten Generation etwa, die durch ihre Klebeaktio­nen Bekannthei­t erlangt hat. Vielleicht hat die Zurückhalt­ung

auch mit den israelfein­dlichen Positionen von Greta Thunberg zu tun, die immerhin die weltweite Bewegung initiiert hat.

„Was sie sagt, ist nicht unsere Ansicht“, sagt dazu Sofia Scherer, Sprecherin von Fridays for Future Austria. Am Sonntag wollen Fridays for Future Austria aber wieder auf sich und ihre Anliegen aufmerksam machen. Dabei geht es weniger um den Klimaschut­z, sondern schlicht um Politik. Unter dem Motto „Demokratie verteidige­n“wird Sonntagabe­nd in ganz Österreich zu Demonstrat­ionen und Lichterakt­ionen aufgerufen. „Wir wollen gemeinsam Licht zeigen, das den Zusammenha­lt symbolisie­ren soll“, sagt Sprecherin Klara König. Man wolle ein Zeichen gegen Rechtsextr­emismus, Rassismus und Fremdenfei­ndlichkeit setzen. „Klimaschut­z funktionie­rt nur in einer echten Demokratie, und die sehen wir gerade gefährdet“, meint Scherer und bezieht sich dabei auf das sogenannte Geheimtref­fen von Rechtsextr­emen in Deutschlan­d, das bereits am 26. Jänner auch in Österreich

zu Demonstrat­ionen geführt hat.

König bringt durchaus auch das „Superwahlj­ahr“als Erklärung ins Spiel, weshalb sich FFF Austria jetzt der Demokratie annimmt – wenn vorerst auch etwas vage. An mehr als 30 Orten sollen dabei im ganzen Land kleinere und größere Aktionen stattfinde­n. In Wien gibt es am Sonntag um 18 Uhr eine Fotoaktion vor dem Parlament. Dort sollen dann auch die konkreten demokratie­relevanten Forderunge­n präsentier­t werden.

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[APA/Hochmuth] „Eine funktionie­rende Demokratie ist die Grundlage, auf der wir arbeiten“, so Klara König.

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