Wenig Nachfrage: Moderna mit Verlust
Der Konzern setzt große Hoffnungen auf seinen Impfstoff gegen das Atemwegsvirus RSV.
Cambridge. Die nachlassende Nachfrage nach seinem CovidImpfstoff hat dem US-Pharmakonzern Moderna im vergangenen Jahr tiefrote Zahlen eingebrockt. Für 2024 stellt sich der Vorstand auf eine weitere Schrumpfkur ein, bekräftigte aber seine Ziele. „2023 war ein Jahr des Übergangs“, sagte Konzernchef Stéphane Bancel laut Mitteilung vom Donnerstag.
Das Unternehmen habe sich an die Lage angepasst. An der Börse sorgte jedoch ein unerwartet starkes Schlussquartal für Auftrieb, die Aktie legte um fast sechs Prozent zu. Moderna hatte 2023 im Jahresverlauf die Produktionskapazitäten für seinen CovidImpfstoff geschrumpft und auch die Vermarktung zurückgefahren. Dies brockte dem Konzern milliardenschwere Wertberichtigungen und einen Verlust von 4,7 Mrd. Dollar ein. Das Vorjahr hatte dem Impfstoffhersteller noch einen Gewinn von knapp 8,4 Mrd. Dollar gebracht.
Damit lief es für Moderna schlechter als für den Konkurrenten Pfizer, der trotz des Nachfrageeinbruchs
nach dem eigenen Covid-Vakzin 2023 immerhin noch 2,1 Mrd. Dollar verdient hatte. Bei Moderna sank der Umsatz binnen der zwölf Berichtsmonate um gut zwei Drittel auf gut 6,8 Mrd. Dollar.
Auch im Schlussquartal erlöste der Konzern deutlich weniger als ein Jahr zuvor, fuhr aber immerhin wieder einen Gewinn ein. Der Konzern setzt jedoch große Hoffnungen unter anderem auf seinen Impfstoff gegen das Atemwegsvirus RSV, dessen Marktzulassung den Angaben zufolge in der ersten Jahreshälfte erwartet wird. Zudem habe Moderna bedeutende Fortschritte in seiner Forschung im Bereich von Infektionskrankheiten, Krebs und seltenen Erkrankungen gemacht, ergänzte der Manager, wobei im laufenden Jahr die Daten aus mehreren wichtigen zulassungsrelevanten Studien anstehen.
Moderna wolle sich daher auf die mögliche Vermarktung konzentrieren. Zugleich kündigte der Konzernchef an, weiterhin kostenbewusst in die Forschungspipeline zu investieren. (APA)