Wie klebt man Fotos in ein Album?
In Erinnerungen an süße Momente schwelgen, mit Nacken- und Rückenschmerzen. Das bleibt.
Viele gibt es offenbar nicht mehr. Also Menschen, die Fotos in Alben kleben. Das schließe ich, ohne Anspruch auf Repräsentanz, aus einer kleinen Umfrage im Bekanntenkreis („in ein ... Album?“). Details zur Kluft zwischen Klebern und Nichtklebern findet man auf „Gute Frage“. Auf der Webseite, falls Sie sie nicht kennen, ist vom dominanten Verhalten einiger Haustiere bis zu Sodbrennen und Bildungsthemen („Wenn meine Schule abbrennen würde, muss ich dann auf eine andere Schule oder wie ist das?“) allerlei Praktisches zu finden.
Beim Thema Fotos einkleben findet sich dort eine erquickliche Diskussion. Beklebt man nur eine Seite oder beide? Welchen Zweck erfüllt dieses dünne Papier in der Mitte? Und kann man Fotos auch ohne sie zu kleben in ein Album geben? Für Antworten stehe ich zur Verfügung, denn ich bekenne mich zum Picken. Und gegen die glatte Hochglanzästhetik fertig gelieferter Fotobücher. Jedes Jahr nehme ich mir vor, die besten Bilder der vergangenen Grillabende und Wanderungen, Feiern und Urlaube, Überraschungsbesuche und stillen Momente ausarbeiten zu lassen und einzukleben. Mit Fotoecken. Und manchmal mache ich es auch tatsächlich. Mit Tixo.
Also fanden sich im Wohnzimmer kiloweise Bilder verstreut am Boden und dazwischen drei Gestalten, die unter Klagen über Nacken- und Rückenschmerzen immer wieder entzückt Bilder für sich reklamierten. Denn mittlerweile nötige ich auch meine Töchter zum Einkleben. Was übrigens – Achtsamkeit ist bei der „Gen Z“nicht nur Theorie – gar nicht so schwer ist. Das Argument, dass sie sich später darüber freuen werden zu sehen, wie ihr Schreibtisch aussah oder der Griller unter einem Schneeberg, können sie gut verstehen. Die 13-Jährige will es auch mal so machen, sagt sie. Aber mit schönen Alben.