Die Presse

Es kann nur einen geben

Rapid oder Austria: Beide Wiener werden die Top 6 nicht erreichen.

- VON CHRISTOPH GASTINGER christoph.gastinger@diepresse.com

Man kann es drehen und wenden, wie man will, vor Anpfiff noch so lang über Vereinshis­torie, ewige Rivalität und die Frage, wer denn nun die wahre Nummer eins in Wien ist, fachsimpel­n. Spitzenspi­el wird aus dem 342. Derby am Sonntag dennoch keines.

Wenn der Tabellense­chste den Siebenten empfängt, dann sind keine fußballeri­schen Gustostück­erl zu erwarten. Im Westen Wiens – das ist die ernüchtern­de Wahrheit – trifft sich der Ligadurchs­chnitt zum Kräftemess­en überschaub­arer Qualität. Dass dies nicht bloß eine erschrecke­nde Momentaufn­ahme, sondern ein seit Jahren anhaltende­r Dauerzusta­nd ist, legt das wahre Übel des Wiener Fußballs offen. Bei allem Respekt vor der seriös und gut arbeitende­n Konkurrenz muss in der Hauptstadt schon einiges falsch laufen, wenn Austria Klagenfurt (4.) und TSV Hartberg (5.) als sportliche­r Maßstab herhalten müssen.

In Wien geht vor dem Derby also wieder einmal das Schreckges­penst namens Qualifikat­ionsgruppe um. Dass es sowohl Rapid als auch Austria bei drei noch ausständig­en Spielen und dem direkten Duell vor Augen noch in die Top sechs schaffen, verlangt einiges an Fantasie, ist also unwahrsche­inlich. Beiden Teams – und das verspricht zumindest Spannung – hilft am Sonntag nur ein Sieg. Austrias psychologi­scher Vorteil ist Rapids DerbyUnser­ie. Der letzte Sieg in Hütteldorf gelang Rapid am 9. Februar 2014, also vor über zehn Jahren. Im 2016 eröffneten Allianz Stadion wartet man immer noch auf den ersten Erfolg.

Bei allem Respekt, aber Klagenfurt und Hartberg dürfen nicht der Maßstab der Wiener Klubs sein.

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