Der Mann der Stunde auf dem Eis
Einen wie Auston Matthews hat die NHL seit 28 Jahren nicht mehr gesehen.
„Er hat schon wieder getroffen, der Kerl ist verrückt“, schüttelte Pontus Holmberg, Stürmer der Toronto Maple Leafs, ungläubig den Kopf. Sein Teamkollege Auston Matthews steuerte beim 7:3-Sieg gegen die Vegas Golden Knights in der Nacht auf Freitag ein Tor bei und untermauerte damit seine Stellung als Mann der Stunde in der besten Eishockeyliga der Welt. Matthews hält nun bei insgesamt 52 Saisontoren in der National Hockey League (NHL) – Geschichte hatte er bereits einen Tag zuvor geschrieben.
Denn als der 26-jährige USAmerikaner, dessen Mutter Mexikanerin ist, beim 5:3 gegen die Arizona Cardinals das zwischenzeitliche 2:0 erzielte (danach traf er auch noch zum 4:2), war dies zugleich sein 50. Saisontor im 54. Spiel. So rasch konnte diese Marke seit 28 Jahren kein NHL-Crack mehr erreichen. Schneller war zuletzt Mario Lemieux, der 1995/96 für die Pittsburgh Penguins nur 50 Spiele brauchte. Den ewigen Rekord markiert Wayne Gretzky, er benötigte 1981/82 im Trikot der Edmonton Oilers lediglich 39 Spiele.
Matthews drängt sich nun jedenfalls eindrucksvoll in die erste Reihe auf dem Eis. Obwohl bereits hochdekoriert (bester Rookie 2016, erfolgreichster Torjäger 2021 und 2022, bester Spieler der Regular Season 2022, wertvollster Spieler im All-Star Game 2024), spielte der Center zuallermeist im Schatten von Sidney Crosby, Alexander Owetschkin, Connor McDavid, Patrick Kane oder Leon Draisaitl.
Kickstart in der Schweiz
Schon jetzt steht fest, dass Matthews bald zu einem der Bestverdiener der NHL aufsteigen wird. Bereits im Sommer des Vorjahres hat der 26-Jährige seinen am Ende dieser Saison auslaufenden Vertrag mit den Maple Leafs bis 2028 verlängert und verdient künftig 13,25 Millionen Dollar (rund 12,2 Mio. Euro) pro Spielzeit.
Sein Talent galt schon seit jeher als unbestritten. Weil Matthews 2015 als damaliger Teilnehmer am USA Hockey National Team Development Program (der zentralen Talenteschmiede des Landes) um zwei Tage zu jung für den NHLDraft war, entschloss er sich für ein Überbrückungsjahr in der Schweiz. Bei den ZSC Lions in Zürich kam er in seiner ersten Profisaison gleich auf 46 Scorerpunkte in 36 Spielen.
2016 wurde er dann an erster Gesamtposition von Toronto gedraftet – und soll den kanadischen Topklub seither zum ersten Stanley-Cup-Titel seit 1966/67 führen. In der aktuellen Spielzeit ist man als Fünfter der Eastern Conference zumindest auf dem besten Weg, ins Play-off einzuziehen. (stm)