Mit digitalen Services zur effizienten Verwaltung
Auf der Website von Digital Austria, einer Initiative der Bundesregierung für erfolgreiche Digitalisierung in Österreich, heißt es: „Digitale Verwaltung ist ein Hebel, um die Transparenz staatlichen Handelns zu erhöhen und in die demokratische Beteiligung der Menschen im Land zu intensivieren.“Was unter digitaler Verwaltung zu verstehen ist, wird wie folgt erläutert: „Der Einsatz neuer Medien ermöglicht es den Behörden, Dienstleistungen über den traditionellen Weg hinaus einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die öffentliche Verwaltung bietet bei einer steigenden Zahl von Amtsservices bereits viele Verfahrensschritte (Transaktionen) vom Antrag bis zur Erledigung online an.“Formulare können demnach oft gleich am Bildschirm ausgefüllt, elektronisch signiert sowie an die Behörde versendet und Erledigungen der Verwaltung, Bescheide und sonstige Schriftstücke auf Wunsch elektronisch zugestellt werden. Insbesondere bei den Themen der elektronischen Identifikation bzw. Signaturen zeigt sich laut Digital Austria „der Bereich der digitalen Verwaltung als wichtiger ,Innovationsmotor‘ und Impulsgeber für die Wirtschaft“. Ziel ist es, wie es im Digital Austria Act steht, „Österreich zu einer führenden Digitalnation weiterzuentwickeln“.
Aktuelle Herausforderungen
Tatsächlich gilt Österreich als europäischer Vorreiter bei der digitalen Verwaltung. Die einfache Bedienung der digitalisierten Amtsservices wurde schon frühzeitig vorangetrieben. Im Fokus steht auch in Zukunft, die bestmögliche Usability für Bürger:innen und Unternehmen zu erreichen und ihnen einen unkomplizierten und zeitlich unabhängigen Zugang zu den Leistungen des Staates zu verschaffen. Die Behörden stehen dabei vor einigen Herausforderungen. Die größte ist, dass der öffentliche Dienst unter einem massiven Fachkräftemangel leidet. Auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene fehlen qualifizierte Personen in Informatik- und IT-Berufen. Die Situation wird sich in den kommenden Jahren zuspitzen, denn in naher Zukunft wird fast die Hälfte der 135.000 Bundesbediensteten in Pension gehen. Dabei ist die Größe des staatlichen Sektors in Österreich, gemessen an der Zahl der Bediensteten, schon jetzt unter dem Schnitt der OECD-Länder. Ähnlich ist die Problematik in Ländern und Gemeinden. Zudem steigen die Anforderungen der Bevölkerung an die Leistungen der Verwaltung stetig an. Bürger:innen und Unternehmen wünschen sich einen immer breiter aufgestellten Onlineservice, einfache Prozesse und kurze Bearbeitungszeiten − kurzum transparente und effiziente digitale Angebote, die sie aus anderen Lebensbereichen gewohnt sind.
Intelligente Automatisierung
Die Fragen, die im Raum stehen, lauten: Welche Bereiche sind noch nicht ausreichend digitalisiert? Wie gelingt es, bestehende Informationssilos durch digitale Vernetzung aufzubrechen? Und wie muss die digitale Transformation gestaltet werden, um mit veränderten Aufgaben und neuen Erwartungen der Bürger:innen Schritt zu halten? Ein Schlüsselbegriff ist in diesem Zusammenhang die sogenannte intelligente Automatisierung. Ihr wird das Potenzial zugeschrieben, Prozess- und Geschäftsabläufe zu optimieren, indem Automatisierungstechnologien und Künstliche Intelligenz kombiniert werden, um die Effizienz zu steigern, Kosten zu sparen und die Genauigkeit zu erhöhen. Durch den Einsatz von intelligenter Automatisierung sollen Behörden in Zukunft die Lücke zwischen neuen Technologien und veralteten Systemen ebenso schließen können wie jene zwischen den gestiegenen Erwartungen von Bürger:innen an das Verwaltungsservice und dem fehlenden Verwaltungspersonal. Ziele sind die Verbesserung der Bürgerzufriedenheit und die Aufgabenerfüllung durch eine reibungslosere und schnellere Bereitstellung von Dienstleistungen.
Expert:innen-Talk
Antworten auf die Fragen, wie das alles in Österreich gelingen kann, und wie die Herausforderungen auf dem Weg der digitalen Transformation zu meistern sind, liefern Expert:innen in einer Diskussion am 27. Februar 2024 (siehe Info-Kasten).