BASF muss sparen und baut Stellen ab
Der Chemiekonzern plant, bis 2026 jährlich eine weitere Milliarde an Kosten einzusparen.
Der deutsche Chemiekonzern BASF verschärft wegen der anhaltend schwachen Nachfrage und hohen Produktionskosten seinen Sparkurs am Stammsitz Ludwigshafen. Es sei dringend notwendig, dort „weitere entschlossene Maßnahmen zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit vorzunehmen“, erklärte Vorstandschef Martin Brudermüller. Das Ergebnis in Deutschland leide unter den deutlichen Verlusten am größten Produktionsstandort des Unternehmens. Durch ein zusätzliches Sparprogramm sollen die Kosten am Standort Ludwigshafen bis Ende 2026 jährlich um eine weitere Milliarde Euro gesenkt werden. Auch ein weiterer Stellenabbau ist damit verbunden, an den Details werde derzeit gearbeitet.
Vor einem Jahr hatte Brudermüller bereits harte Einschnitte angekündigt, um den Konzern wetterfest zu machen. Mehrere energieintensive Anlagen am Stammwerk in Ludwigshafen sollten geschlossen werden, davon waren nach damaligen Angaben 700 Stellen in der Produktion betroffen. Die energieintensive Chemiebranche leidet unter den hohen Energiepreisen in Deutschland. Nach Angaben des Ifo-Instituts hat sich die Nachfragesituation in der Chemiebranche im Jänner weiter verschlechtert, auch die Hoffnungen auf mehr Aufträge aus dem Ausland hätten sich weitgehend zerschlagen.
2024 soll das Ergebnis wieder zulegen, die Prognose, die BASF seit diesem Jahr auf den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) abstellt, sieht einen Zuwachs auf 8,0 bis 8,6 (2023: 7,7) Mrd. Euro vor. Umsatzziele veröffentlicht das Unternehmen nicht mehr.
Der freie Mittelzufluss dürfte indes wegen hoher Investitionen in den neuen Verbundstandort in China auf 0,1 bis 0,6 (Vorjahr: 2,7) Mrd. Euro zusammenschmelzen. Diese erreichen 2024 ihren „absoluten Höhepunkt“und dürften in den Folgejahren sinken. Die Aktionäre erhalten unterdessen das dritte Jahr in Folge eine unveränderte Dividende von 3,40 Euro je Aktie. (DPA)