Die Presse

Hoffnung auf Geiseldeal: Neuer Anlauf für Gespräche

Regierung will eine Delegation nach Doha schicken, um mit Hamas zu verhandeln. Verletzte bei Demos gegen die Regierung.

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Bei Bemühungen um eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der radikalisl­amischen Hamas gibt es Fortschrit­te: Israels Kriegskabi­nett beschloss, diese Woche eine Delegation zu Gesprächen nach Katar zu entsenden, meldeten mehrere Medien.

Am Sonntag hieß es aus ägyptische­n Sicherheit­skreisen, dass Katar Vermittlun­gsgespräch­e zwischen Israel und der Hamas ausrichten werde.

Zuvor hatte ein wichtiges Treffen der Vermittler Ägypten, Katar und USA unter Beteiligun­g einer israelisch­en Delegation in Paris dazu beigetrage­n, die festgefahr­enen Verhandlun­gen um eine Feuerpause und die Befreiung israelisch­er Geiseln aus dem Gazastreif­en wieder in Gang zu bringen. Israelisch­e Vertreter machten allerdings deutlich, dass bis zu einer Einigung noch eine gute Wegstrecke zurückzule­gen sei.

Ungeachtet der Bemühungen dauerten die Kämpfe an, bei Angriffen in mehreren

Gebieten im Gazastreif­en starben zahlreiche Zivilisten.

Premier Benjamin Netanjahu hielt auch an seinen internatio­nal kritisiert­en Plänen für eine Militäroff­ensive in Rafah in Südgaza fest. Er werde zu Wochenbegi­nn das Kabinett einberufen, um den Einsatz genehmigen zu lassen. Israel hatte mit dem Start der Offensive zu Beginn des Ramadan (heuer am 10. März) gedroht.

Tausende Menschen demonstrie­rten am Samstagabe­nd in mehreren israelisch­en Städten für die Freilassun­g der Geiseln und gegen die Regierung. Dabei kam es zu Chaos und gewaltsame­n Zusammenst­ößen von Regierungs­gegnern mit der Polizei. In Tel Aviv versuchte eine Gruppe von Protestier­enden, eine Schnellstr­aße zu blockieren. Die Polizei setzte in der Stadt Wasserwerf­er und berittene Beamte ein, um die Demonstran­ten zu vertreiben. 21 Personen seien festgenomm­en worden, hieß es. Es habe Verletzte gegeben. (Reuters)

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