„Für die Ewigkeit gebaut“
Das Konglomerat von Star-Investor Warren Buffett sitzt auf 168 Mrd. Dollar Bargeld.
Wien. Sie werden jedes Mal mit Spannung erwartet: Die Ergebnisse von Berkshire Hathaway, dem Konglomerat des legendären US-Investors Warren Buffett. Am Samstag durften sich die Anleger freuen: Berkshire Hathaway hat im vierten Quartal 2023 erneut einen Rekordgewinn ausgewiesen. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf 37,57 Mrd. Dollar, teilte Berkshire mit. Damit summiert sich der Jahresgewinn auf 96,2 Milliarden Dollar und übertrifft den alten Rekord aus dem Jahr 2021 um rund 6,3 Mrd. Dollar. Der Betriebsgewinn stieg um 21 Prozent auf 37,4 Mrd. Dollar.
Buffett versicherte den Anlegern, Berkshire werde auch langfristig ein gutes Investment sein. Das 900 Milliarden Dollar schwere Konglomerat sei zu einer Festung geworden, die selbst einem beispiellosen finanziellen Kollaps standhalten könne. „Berkshire ist für die Ewigkeit gebaut“, schrieb Buffett an die Aktionäre. Allerdings dämpfte er die Erwartungen an den Aktienkurs. Die enorme Größe des Unternehmens lasse „keine Möglichkeit für eine atemberaubende Performance“zu.
Buffett bekräftigte, der derzeit stellvertretende Konzern-Chef Greg Abel werde ihm einmal nachfolgen. Mit warmen Worten ging Buffett zudem auf den früheren Berkshire-Co-Chef Charlie Munger ein, der im November im
Alter von 99 Jahren gestorben war. Munger habe ihn einst gedrängt, „wunderbare Unternehmen zu fairen Preisen zu kaufen, anstatt faire Unternehmen zu wunderbaren Preisen“. Diese Devise erklärt auch, warum Berkshire mittlerweile auf Barbeständen in Höhe von 167,6 Milliarden Dollar (154,7 Mrd. Euro) sitzt : Buffett hat eine Abneigung dagegen, große Zukäufe zu überhöhten Preisen zu tätigen.
„Keine Kandidaten“
„Es gibt nur noch eine Handvoll Unternehmen in diesem Land, die bei Berkshire wirklich den Unterschied machen könnten, und sie wurden von uns und anderen endlos
durchgekämmt“, schrieb der mittlerweile 93-jährige Buffett laut Bloomberg in seinem jährlichen Aktionärsbrief, den das Unternehmen zusammen mit seinen Ergebnissen am Samstag veröffentlichte. „Außerhalb der USA gibt es im Wesentlichen keine aussichtsreichen Kandidaten für Kapitalbereitstellung bei Berkshire. Insgesamt haben wir keine Möglichkeit für atemberaubende Leistungen.“
Die Berkshire-Aktien waren im vergangenen Jahr um 15 Prozent gestiegen und im heurigen Jahr bisher um 17 Prozent. In den vergangenen sieben Handelstagen haben sie jeweils einen Rekord erreicht. (Bloomberg/Reuters/red.).