„Sexismus“ist keine Erklärung für Mord
Wer sich weigert, die Schattenseiten der Migration zu benennen, befeuert die Populisten.
Freitagnacht wurden in einem Rotlichtlokal in Wien-Brigittenau drei Frauen mit einem Messer umgebracht und bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Verdächtige, ein 27-jähriger afghanischer Asylwerber, ist laut Polizei geständig. Ist die Tat als frauen- oder als innenpolitisches Thema einzuordnen? Wohl beides, jedenfalls aber als ein migrationspolitisches.
Afghanen sind in der Kriminalitätsstatistik überrepräsentiert. Nach dem Mord an der 13-jährigen Leonie 2021 in Wien (das Mädchen wurde unter Drogen gesetzt und mehrmals vergewaltigt, drei Afghanen wurden wegen Mordes und Vergewaltigung verurteilt), führte die APA einen Faktencheck durch: 2020 wurden 867 Menschen in Österreich der Vergewaltigung verdächtigt, darunter 499 Inländer und 47 Afghanen. Afghanen standen für 5,4 Prozent der Verdächtigen und Inländer für 57,6 Prozent. Afghanen stellten seinerzeit aber nur rund 0,5 Prozent der in Österreich lebenden Bevölkerung.
Und beim Tatbestand Mord: 2020 gab es 47 Tatverdächtige, 31 waren Inländer und vier Afghanen. „Es zeigt sich also auch hier, dass sie erheblich überrepräsentiert sind“, so die APA. Für 2019 fielen die Zahlen ähnlich aus.
Es ist eine Tatsache, dass die starke Asylmigration nach Europa und die Unfähigkeit bzw. Unwilligkeit, abgelehnte Asylsuchende abzuschieben, zu einer Zunahme der Gewalt führt.
Wenig überraschend war daher, dass die FPÖ die Frauenmorde umgehend aufgriff. Eine „Blutspur“ziehe sich durch Ludwigs Wien, sendeten die Blauen aus. Die Grünen hingegen orten „sexistische Einstellungen“unter Männern als Nährboden für die Gewalt an Frauen (@Johannes Rauch auf X), sparten sich aber den Hinweis auf die Herkunft des Täters.
In beiden Fällen stülpen Parteien der Tat ihre Erzählung über: die FPÖ, indem sie zu einem Rundumschlag gegen Ausländer ausholt, die Grünen, indem sie das vermeintliche Patriarchat in Österreich für Frauenmorde verantwortlich machen.
Wer sich weigert, die Schattenseiten der Migration beim Namen zu nennen, befeuert den Aufstieg der Populisten. Es wird Zeit, dass die Parteien der „Mitte“das begreifen.