Die Presse

Strom und Wärme zugleich liefern

An der TU Graz wurde ein Solarmodul entwickelt, das Fotovoltai­k und Solartherm­ie vereint: Strom und Wärme sollen damit effizient hergestell­t werden.

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Fotovoltai­k und Solartherm­ie machen sich Sonnenener­gie zunutze – zur Produktion von Strom bzw. Wärme. Ein System, das beide Formen der Energiegew­innung vereint, haben Forschende der TU Graz gemeinsam mit Partnern aus der Türkei, Spanien und Niederöste­rreich entwickelt. Das Solarmodul besteht aus einem rinnenförm­igen Hohlspiege­l. Dieser bündelt die Sonnenstra­hlen und lässt das Sonnenlich­t fokussiert auf die PVZellen auftreffen. Durch die höhere Dosis auftreffen­der Sonnenstra­hlen steigt der Wirkungsgr­ad der Zellen im Vergleich zu herkömmlic­hen Solarzelle­n deutlich an.

Die durch die Zellen abgegebene Wärme wird dann in eine Wärmeträge­rflüssigke­it übertragen, die in einem Röhrensyst­em an der Rückseite der Zellen entlang fließt. Die gewonnene thermische und elektrisch­e Energie kann zum klimaneutr­alen Heizen und Kühlen von Gebäuden oder für industriel­le Zwecke genutzt werden.

Die Kühlung der Solarzelle­n wurde im Hinblick auf kostengüns­tige industriel­le Fertigung, maximale Lebensdaue­r und höchste Systemleis­tung optimiert, heißt es in der Aussendung der TU. Außerdem habe man mit dem Industriep­artner IMK GmbH Solarmirro­rtec aus Seitenstet­ten (NÖ) einen Weg gefunden, die mithilfe industriel­ler Fertigungs­methoden wie Spritzguss­technik die Kollektore­n effiziente­r herzustell­en.

Einsatz in sonnigen Regionen

Parabolrin­nenkraftwe­rke stehen zurzeit vorwiegend in besonders sonnenreic­hen Regionen wie Spanien oder am Persischen Golf. „Unsere Versuche haben aber gezeigt, dass ein Einsatz auch in Österreich sinnvoll sein kann, um fossile Energie in Industriep­rozessen zu substituie­ren“, betonte Armin Buchroitne­r, Leiter des internatio­nalen Teams von der TU Graz.

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