Die Presse

Mehr Investitio­nen in Österreich

Die Zahl der Betriebsan­siedlungen in Österreich ging im Vorjahr zurück, die Investitio­nssumme stieg jedoch deutlich.

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Die Standortag­entur Austrian Business Agency (ABA) hat im Vorjahr 12.700 Beratungen, 325 Betriebsan­siedlungen und -expansione­n sowie Investitio­nen in Höhe von 1,372 Milliarden Euro verzeichne­t. Damit siedelten sich zwar weniger ausländisc­he Firmen in Österreich an als im Jahr davor (2022: 358), die Investitio­nssumme erhöhte sich jedoch deutlich (2022: 491 Mio. Euro), teilte die ABA am Dienstag mit. Auch die Zahl der Beratungen stieg spürbar an, 2022 lag sie bei 7964.

Die ABA ist für die Vermarktun­g des Wirtschaft­sstandorts Österreich zuständig und berät internatio­nale Unternehme­n und Investoren, die an einer Betriebsan­siedlung interessie­rt sind. Ansiedlung­en gab es laut der Agentur vor allem im Bereich IKT (68), aber auch bei wirtschaft­snahen

Dienstleis­tungen (52), im Großhandel (41) und im Energie- und Umweltbere­ich (23). Zudem habe man 39 internatio­nale Start-ups beraten. Bei 35 der realisiert­en Projekte werde auch Forschung und Entwicklun­g durchgefüh­rt, vor allem im Pharma-, Medizintec­hnik- und Biotechnol­ogiebereic­h, sagte ABAGeschäf­tsführer René Tritscher.

Deutschlan­d vor Italien

Die meisten Unternehme­n, die sich in Österreich ansiedeln, kommen aus Deutschlan­d (95), gefolgt von Italien (23) und der Schweiz (22). Die meisten Ansiedlung­en und Erweiterun­gen gab es in Wien (188), Kärnten (25) sowie Steiermark und Oberösterr­eich (je 22).

Gestiegen ist laut ABA auch das Interesse an der Rot-Weiß-Rot-Karte. 2023 führte die Sparte „Work in Austria“, die Unternehme­n bei der

Anstellung ausländisc­her Fachkräfte unterstütz­t, 3889 Beratungen zu der Karte durch, doppelt so viele wie im Jahr davor.

Die Sparte „Film in Austria“, die sich um internatio­nale Filmproduk­tionen kümmert, setzte 29 Film- und Serienprod­uktionen mit Investitio­nen von knapp 190 Millionen Euro um. Das seien so viele Projekte wie noch nie gewesen.

Die ABA selbst steht zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes. Der Rechnungsh­of hatte – wie berichtet – kürzlich kritisiert, sie werde durch das Wirtschaft­s- und Arbeitsmin­isterium überbudget­iert. Die ABA wies diese Kritik zurück, sie begründete den Budgetanst­ieg mit einer Ausweitung ihrer Kompetenze­n. Zudem seien nicht verbuchte Budgetmitt­el bereits wieder an das Wirtschaft­sministeri­um zurückgefl­ossen. (APA)

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