Das goldene Händchen für den FC Bayern
Mit Max Eberl als neuem Sportvorstand startet man in München in die Zukunft.
Manche Entscheidungen wirken alternativlos. Wie jene, dass sich Max Eberl in leitender Funktion dem FC Bayern anschließt. Im Sommer des Vorjahres, als er noch Geschäftsführer Sport von RB Leipzig war, lauteten seine Worte in einem TV-Interview: „Es gibt den Fakt, dass ich in München groß geworden bin und Bayern München mein Jugendverein ist, dass meine Eltern in München leben und ich eine große Beziehung zu München habe.“
Seit Montag ist es durch einen einstimmigen Beschluss des Aufsichtsrats des deutschen Rekordmeisters fixiert: Eberl kehrt mit nun 50 Jahren als Sportvorstand zurück, sein Vertrag läuft ab 1. März und endet im Sommer 2027. „Wir sind davon überzeugt, dass er die Zukunft dieses Klubs erfolgreich gestalten und prägen wird“, sagte Präsident Herbert Hainer.
Neben der räumlichen Nähe (Immobilie am Tegernsee) sprechen auch Eberls fachliche Kompetenz (geglückte Transferpolitik in Leipzig und Mönchengladbach) sowie die geteilte Fußballphilosophie mit Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß (dessen Wort nach dem Aus von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic mehr denn je zählt) für das Engagement. Hoeneß will seinen Wunschkandidaten als Nachfolger sehen.
Brisante Zusammenarbeit
Vorerst wartet eine lange To-doListe auf den Ex-Abwehrspieler (Bayern, Bochum, Fürth, Gladbach). Aktuell droht eine titellose Saison, die Trennung von Thomas Tuchel an deren Ende ist beschlossen. „Wir müssen den passenden Trainer finden und dann eben auch die passenden Spieler“, sagte Eberl bei seiner Antrittspressekonferenz am Dienstag.
Unweigerlich rückt damit die künftige Zusammenarbeit mit einem Österreicher in den Fokus. Sportdirektor Christoph Freund wird wie Eberl ein goldenes Händchen für Transfers, ein Auge für Talente und der Anspruch, eigene Jugendspieler zu fördern, nachgesagt. Ziehen der neue Chef und sein Mitarbeiter künftig am selben Strang, oder stehen sie sich im Weg? (stm)