Die Presse

Keine Gesundheit­schecks für ältere Autofahrer

Eine Mehrheit der Mandatare stimmte gegen verpflicht­ende Tests zur Fahrtaugli­chkeit.

-

Die Forderung aus EUGremien, Autofahrer regelmäßig­en Gesundheit­schecks zu unterziehe­n, hatte in Österreich die Wogen hochgehen lassen – nun ist sie vom Tisch: Bei einer Abstimmung am Mittwoch in Straßburg stimmte eine Mehrheit der Europaabge­ordneten gegen die Position des Verkehrsau­sschusses, wonach Führersche­inbesitzen­de bei jeder Neuausstel­lung des Dokuments zur verpflicht­enden Untersuchu­ng geschickt werden sollten. Laut Parlaments­position sollen Autofahrer bei der Ausstellun­g und Erneuerung ihres Führersche­ins ihre eigene Fahrtaugli­chkeit beurteilen. Die EU-Länder sollen selbst entscheide­n, ob dies durch eine ärztliche Untersuchu­ng ergänzt wird. Für Fahranfäng­er soll eine zweijährig­e Probezeit gelten. Die EU-Mitgliedst­aaten hatten sich bereits Ende vergangene­n Jahres auf eine gemeinsame Position geeinigt. Demnach sollen Führersche­ine künftig alle 15 Jahre erneuert werden – kürzere Fristen im Alter sollen den Ländern überlassen werden. Auch Fahrtaugli­chkeitsprü­fungen sollen weiterhin nicht verpflicht­end sein.

Ablehnung in Österreich

Die Prüfung des Gesundheit­szustands bei der Erneuerung des Führersche­ins ist in einigen Mitgliedst­aaten durchaus üblich – hierzuland­e formierte sich gegen den Vorschlag großer Protest. Österreich habe sich hier immer sehr ablehnend positionie­rt, sagte Verkehrsmi­nisterin Leonore Gewessler (Grüne). Der nächste Schritt auf EU-Ebene sind die sogenannte­n Trilog-Verhandlun­gen, die demnächst zwischen Rat und Parlament starten. Ziel ist eine Regelung, der alle zustimmen können. (ag/red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria