Die Presse

Minibambin­i: Prozess nach Kindergart­enpleite

Nach dem Förderskan­dal im Jahr 2022 sieht der Masseverwa­lter die Stadt für Schaden verantwort­lich.

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Die Vorfälle rund um den privaten Wiener Kindergart­enbetreibe­r Minibambin­i haben nun auch ein zivilrecht­liches Nachspiel. Laut „Kronen Zeitung“fordert der Masseverwa­lter des in Konkurs befindlich­en Vereins von der Stadt finanziell­en Ersatz. Er wirft der Behörde laut dem Bericht Kontrollve­rsäumnisse vor. Diese sei also für den Millionens­chaden mitverantw­ortlich: Vorgebrach­t wurde etwa, dass eindeutige Scheinrech­nungen jahrelang anstandslo­s bezahlt worden sein sollen. Im Rathaus wies man dies zurück.

Die Causa hatte Ende 2022 für Aufsehen gesorgt. Bei dem privaten Träger sind dem Stadt-Rechnungsh­of unter anderem hohe Barauszahl­ungen oder In-SichGeschä­fte aufgefalle­n. Große Beachtung fand auch der Umstand, dass Baufirmen mit der Zustellung des Essens beauftragt wurden und auch teure Autos oder Verkehrsst­rafen mit Fördermitt­eln bezahlt wurden. Die Minibambin­i-Kindergärt­en sind inzwischen geschlosse­n. Im Rathaus

wurde nach Bekanntwer­den der Vorwürfe eine „Aktion scharf“mit verstärkte­n Kontrollen gestartet. Der Opposition gingen die Maßnahmen aber nicht weit genug, auch am Mittwoch bekräftigt­e die ÖVP einmal mehr ihre Forderung nach einer Neuaufstel­lung der Kontrollen.

Kindergart­en gerettet

Ein anderer Kindergart­en wurde unterdesse­n gerettet. Nachdem die Kinderoase Weimar in Wien Währing vor dem Aus stand – der Betreiberi­n wird der missbräuch­liche Gebrauch von Fördergeld­ern vorgeworfe­n –, waren dem Kindergart­en die Förderunge­n der Stadt Wien entzogen worden. Die Eltern von rund zwei Dutzend Kindern waren angesichts der bevorstehe­nden Schließung verzweifel­t. Nun gibt es einen neuen Träger, der Kindergart­en soll unter dem neuen Namen Kindergart­en Perlenmeer weiterlauf­en. Am Freitag will Vizebürger­meister Christoph Wiederkehr (Neos) einen Ausblick geben, wie es weitergeht. (APA/red.)

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