Anton Zeilinger wurde Ehrenbürger Wiens
Quantenphysiker Anton Zeilinger ist seit 2022 Nobelpreisträger – und nun auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt, Wien. Er hat am Mittwoch im Rathaus die entsprechende Urkunde von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erhalten. Ludwig lobte Zeilinger unter anderem für dessen Engagement bei der Vermittlung seiner Erkenntnisse an Laien. Zeilinger zeigte sich gerührt: „Die Ehrenbürgerschaft ist schon etwas ganz Besonderes“, er fühle sich sehr geehrt.
Ludwig verwies etwa darauf, dass Zeilinger auch in der Wiener Volkshochschule Vorträge gehalten habe. Damit sei er der erst zweite Nobelpreisträger gewesen, der dies getan habe – nach Albert Einstein 1921, dem Zeilinger in einer seiner VHS-Vorlesungen („Wo Einstein nicht recht hatte“) widersprochen hat. Ludwig erinnerte auch an Experimente, etwa an jenes, bei dem Zeilinger Lichtteile vom
Prater zur Donauinsel gebeamt habe. „Viel typischer geht das nicht in Wien.“
Die Laudatio hielt der Physiker Walter Kutschera, der meinte, dass die Aussagen der Quantenmechanik „generell nicht leicht verständlich“seien. Kutschera konstatierte jedoch, dass Zeilinger auch in ganz anderen Bereichen Leistungen vollbringen könne. So habe er etwa den „Gegenbeweis“dafür angetreten, dass man in der Stadt nicht zuerst sterben müsse, damit die Wiener einen hochleben lassen – wie es Helmut Qualtinger einst ausgedrückt habe.
In den vergangenen zwanzig Jahren haben fünfzehn Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur die Ehrenbürgerschaft erhalten, darunter Hugo Portisch, Franz Vranitzky, Heinz Fischer, Eric Pleskow, Friederike Mayröcker, Elfriede Jelinek und zuletzt Erika Freeman. Mit der Verleihung verbunden ist ein „Eintrag“in eine Marmortafel im Wiener Rathaus und ins Buch der Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger.