Die Presse

Seltene Erkrankung­en: Behandlung sicherstel­len

Die Forschung in Expertenze­ntren bringt neue Medikament­e und individual­isierte Therapien; auch die Patient*innenpersp­ektive wird wichtiger.

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Mit über 30 Millionen betroffene­n Europäer*innen, darunter 400.000 Österreich­er*innen, werden seltene Erkrankung­en zu einem immer drängender­en Gesundheit­sthema. Alarmieren­d ist, dass für 95 P rozent diese r Er krankungen noch keine spezifisch­en Therapieop­tionen existieren. Die A OP O rphan Pharmaceut­icals GmbH („AOP Health“) engagiert sich seit über 25 Jahren in diesem Marktsegme­nt, um Betroffene­n medizinisc­he Lösungen anbieten zu können.

Forschung ist der Schlüssel

Um neue Behandlung­en zu schaffen, sind intensive Forschungs­programme nötig, die derzeit ohne private Initiative­n nicht denkbar sind. In Österreich werden beispielsw­eise die Zulassung bzw. die Vermarktun­g von Arzneimitt­eln ausschließ­lich

von pharmazeut­ischen Betrieben und Biotech-Unternehme­n bewerkstel­ligt. Daher sind Rahmenbedi­ngungen, die Forschung und Entwicklun­g fördern, notwendig, wie Martin Steinhart, CEO von AOP Health, betont: „Wenn wir sicherstel­len wollen, dass die Versorgung mit Medikament­en in Europa gewährleis­tet bleibt, braucht es regionale Forschungs­programme, eine starke Pharmaindu­strie und klare Regelungen, die Forschung und Entwicklun­g attraktiv macht.“

Trend zur Individual­isierung

Der Trend zur personalis­ierten Medizin ist auch im Bereich der Rare

Diseases bemerkbar . So e rmöglichen verbessert­e Diagnoseve­rfahren die genauere Bestimmung der Krankheits­bilder und auch die Behandlung hat sich verändert. AOP Health integriert diese neuen Erkenntnis­se in seine Entwicklun­gsprogramm­e. Bianca Tan, Direktorin der Therapeuti­c Area Cardiology & Pulmonolog­y bei AOP Health erläutert: „Unser Ziel ist es, für unsere Patient*innen Antworten auf bislang offene medizinisc­he Fragestell­ungen zu finden. In unsere rF orschung versuchen wir daher die Mechanisme­n de r Er krankung auch auf molekularg­enetische rE bene zu verstehen, um vielleicht sogar eine Krankheits­modifikati­on erreichen

zu können. Darüber hinaus prüfen wir, ob Kombinatio­nstherapie­n zum Nutzen für Patient*innen sein können.“

Therapie in Spezialzen­tren

Entscheide­nd für den Behandlung­serfolg ist auch die zeitnahe Überweisun­g von Patient*innen an EU-approbiert­e Spezialzen­tren. Prof. Irene Lang, Spezialist­in für Lungengefä­ßerkrankun­gen an der Med-Uni Wien: „Patient*innen mit seltenen Erkrankung­en profitiere­n enorm von de rB ehandlung in einem Expertisez­entrum. Zum einen gibt es dort Fachleute, die täglich mit Betroffene­n zu tun und daher viel Erfahrung bei de rD iagnose und Auswahl der Therapien haben. Zum anderen bieten sie die nötige diagnostis­che und therapeuti­sche Infrastruk­tur.“

Eine weitere Tendenz, die zu beobachten ist, ist die zunehmende Einbeziehu­ng der Patient*innenpersp­ektive in die Forschung.

Mit Patient*innen sprechen

Claas Röhl, Obmann und Gründer der Patient Advocac y Gr oup NF Kinder und Vorstandsm­itglied von Pr oRa re Austria, meint: „Wir möchten, dass unsere Anliegen und Bedürfniss­e einfließen, denn es sind unsere Leben, um die es hier geht. Unser e Pe rspektive ist einzigarti­g und kann nicht durch Wissenscha­ftler*innen abgedeckt werden. Wir setzen auf Fortbildun­gsprogramm­e, die uns daz ue rmächtigen, mit allen Akteuren z usp rechen, um die Bedürfniss­e der Patient*innen zu kommunizie­ren, damit sich die Forschung an ihnen ausrichtet.“

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[AdobeStock] AOP Healt hen twicke lts ei t2 5 Jahren Therapien für seltene Erkrankung­en.
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[AdobeStock] Patient*innen wollen und sollen gehör tw erden.

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