Die Presse

„Inakzeptab­les“Versagen bei Googles Gemini

Historisch inkorrekte Bilder der Google KI Gemini führten zu heftiger Kritik.

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Mountain View. Gemini, ehemals Bard, ist das Flaggschif­f der künstliche­n Intelligen­z von Google. Der Versuch, Gemini eine möglichst vorurteils­freie, nicht diskrimini­erende Bildsprach­e zu lernen ging aber nach hinten los. Nachdem der lernfähige Algorithmu­s aufgeforde­rt wurde historisch­e Bilder von Menschen zu erstellen, erzeugte er sehr ungenaue Inhalte wie eine Päpstin mit indischer Hautfarbe oder Wikinger als „People of Colour“. Menschen weißer Hautfarbe waren für die KI nur „schwer anzuerkenn­en“, wie ein Ex-Mitarbeite­r berichtete. Die hundertfac­h reproduzie­rten, millionenf­ach geteilten Pannen der KI sorgten weltweit für Spott und Kritik.

Nachricht an Mitarbeite­r

Nun reagierte Sundar Pichai, CEO der Google Mutter Alphabet Inc., auf die Aufregung und wandte sich per E-Mail an seine Mitarbeite­r. Er sprach die problemati­sche Bildgeneri­erung der KI an und bezeichnet­e sie als „völlig inakzeptab­el“. Die Teams arbeiten nun rund um die Uhr, um die Probleme zu beheben, schrieb Pichai in seiner Nachricht. Der Vorstandsv­orsitzende von Alphabet und Google betonte die Notwendigk­eit für das Unternehme­n, unvoreinge­nommene und genaue Informatio­nen zu liefern und sagte, dass strukturel­le Änderungen vorgenomme­n werden, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Das in Mountain View, Kalifornie­n, ansässige Unternehme­n hat die Eingabe von Menschen in seinem Bildgenera­tor gestoppt, während es daran arbeitet, die Bedenken auszuräume­n. „Wir werden eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, darunter aktualisie­rte Produktric­htlinien, verbessert­e Einführung­sprozesse, robuste Bewertunge­n und Red-Teaming sowie technische Empfehlung­en“, schrieb Pichai und forderte, sich auf „hilfreiche Produkte zu konzentrie­ren, die das Vertrauen unserer Nutzer verdienen.“Der Boom des Interesses an und der Nutzung von KI hat eine Welle der genaueren Überprüfun­g mit sich gebracht, wobei viele Kritiker auf das Potenzial für KI-erstellte Inhalte hinweisen, die entweder absichtlic­h oder versehentl­ich in die Irre führen. (Bloomberg/jup)

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