Die Presse

Wie lang wird in Hütteldorf geschwiege­n?

Bis Anfang nächster Woche muss sich Rapid gegenüber der Bundesliga erklären.

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Es ist ein Drahtseila­kt, den man dieser Tage im Westen Wiens zu vollbringe­n hat. Der Eklat rund um die homophoben und herabwürdi­gen Sprechgesä­nge von Spielern und Funktionie­ren nach dem 342. Wiener Derby gegen die Austria am Sonntag wirkt auch Tage später ungebremst nach. Die Politik in Person von Vizekanzle­r und Sportminis­ter Werner Kogler hat sich genauso zu Wort gemeldet wie der ÖFB oder Rapids Hauptspons­or Wien Energie.

Allerorts werden beim Rekordmeis­ter Konsequenz­en verlangt. Geldstrafe­n allein werden es nicht machen. Auch die heimische Bundesliga erwartet Antworten. Sie hat Anzeige gegen den Klub und die in den Eklat involviert­en Herren in Person von Geschäftsf­ührer Steffen Hofmann, Co-Trainer Stefan Kulovits und die Spieler Guido Burgstalle­r, Marco Grüll, Niklas Hedl, Thorsten Schick und Maximilian Hofmann erstattet. Die Stellungna­hmefrist für Rapid beträgt eine Woche, endet also kommenden Mittwoch. Burgstalle­r und Co. drohen Sperren, selbst ein Punktabzug ist nicht ausgeschlo­ssen, wenngleich eher unwahrsche­inlich.

„Keine Alibiaktio­n“

Fakt ist: Mit jedem Tag, den sich Rapid länger in Schweigen hüllt, leidet die Außendarst­ellung des Vereins, wird der Ruf nach lückenlose­r Aufarbeitu­ng und zukünftige­r Ausrichtun­g lauter. Aus Hütteldorf ist am Donnerstag zu hören, dass der Klub „keine Alibiaktio­nen“setzen möchte, die interne Aufarbeitu­ng weiter voranschre­ite.

Zu erwarten sei eine Erklärung an die Liga demnach erst nach dem nächsten Ligaspiel am Sonntag. Dann empfängt Rapid den Tabellenle­tzten Lustenau, könnte bei einem gleichzeit­igen Punktverlu­st des WAC bei Sturm Graz das Ticket für die Meistergru­ppe lösen. (cg)

21. Runde, Sonntag: BW Linz – Austria, Sturm – WAC, Salzburg – Klagenfurt, Rapid – Lustenau, Altach – Lask, WSG Tirol – Hartberg (alle Spiele jeweils ab 17 Uhr, live, Sky).

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