Die Presse

Genug Strom und Gas für Österreich, aber Ökostrom-Ziel wackelt

Die Versorgung­ssicherhei­t ist heuer auch ohne russisches Gas gesichert, sagt die E-Control. Bei Strom seien 2030 kaum Importe notwendig. Gaskraftwe­rke aber schon.

- VON MATTHIAS AUER

Wien. Im Jahr zwei nach der Energiekri­se ist die Versorgung Österreich­s mit Strom und Gas weitgehend gesichert. Das ist das Ergebnis des aktuellen Monitoring­berichts der EControl. Erdgas ist inzwischen nicht nur so billig wie zuletzt vor der Invasion der Russen in die Ukraine. Es gibt auch wieder mehr als genug davon in Europa. Zudem sind die Speicher so voll, dass Österreich selbst bei einem sofortigen Lieferstop­p Russlands mit 19 Prozent Speicherfü­llstand aus der Heizperiod­e käme. Ändert sich nichts, wären die Speicher nach dem Winter zu 67 Prozent voll. In beiden Fällen gilt: Die Versorgung für das kommende Jahr ist jedenfalls gesichert.

„Die LNG-Mengen sind da und auch die notwendige­n Transportm­öglichkeit­en“, sagt E-Control-Chef Alfons Haber. Österreich bezieht zwar bekanntlic­h immer noch vorwiegend russisches Erdgas, hat aber inzwischen auch genug andere Möglichkei­ten. Die LNGTermina­ls in Italien und Deutschlan­d sind bei Weitem nicht ausgebucht, hier könnten Lieferante­n also Kapazitäte­n buchen, und auch die Leitungen aus Deutschlan­d und Italien seien vorerst groß genug, um genügend nicht russisches Gas ins Land zu holen. Mittelfris­tig ist ein Ausbau der Infrastruk­tur vor allem nach Deutschlan­d (Stichwort: WAGLoop) aber unumgängli­ch, so der Regulator.

Russisches Gas ist nicht teurer

Ein Gesetz zum sofortigen Ausstieg aus russischem Gas, wie es die Neos fordern, sieht EControl-Expertin Carola Millgramm dennoch skeptisch. Zwar seien alternativ­e Mengen für heuer gesichert, langfristi­g könnte das Land aber in Probleme laufen, sagt sie. Völlig ungeklärt ist auch, ob und unter welchen Bedingunge­n die OMV aus ihrem langfristi­gen Liefervert­rag mit Gazprom aussteigen könne.

Sicher ist, dass der Abschied von russischem Gas die Preise heben würde. Schon bisher hat Österreich „länger mit der Preisexplo­sion bei Gas zu kämpfen als andere Staaten“, sagt E-Control-Chefökonom Johannes Mayer. Das liege aber nicht daran, dass russisches Gas teurer sei, wie oft behauptet wird. „Egal woher das Zeug kommt, es ist immer in etwa so teuer wie an den europäisch­en Börsen“, so Mayer. Der Österreich-Aufschlag sei vielmehr eine Folge der Einkaufspo­litik der heimischen Versorger. Diese würden tendenziel­l lang im Voraus Gasmengen einkaufen, womit niedrigere Preise erst mit größerer Verspätung bei den Kunden landen. Umgekehrt hatten die Österreich­erinnen und Österreich­er auch zu Beginn der Gaspreiskr­ise noch eine vergleichs­weise lange Schonfrist, bevor auch sie wirklich mehr zahlen mussten. An der Rolle von Gas für das heimische Energiesys­tem werde sich in den kommenden Jahren einiges ändern, so die EControl. Aber vor allem für die Industrie und die Stromverso­rgung werde Erdgas weiter von großer Bedeutung bleiben.

Auch bei der Versorgung mit Strom gibt der Regulator Entwarnung: Das Land ist in seiner Stromerzeu­gung mit viel Wasser-, Wind- und Solarkraft zwar extrem wetterabhä­ngig. Dennoch bleibt 2017 das bisher letzte Jahr, in dem Österreich es nicht geschafft hätte, einen dreiwöchig­en Versorgung­sstopp mit eigenen Reserven zu decken. Im Jahr 2022 ist der Kraftwerks­park im Land um 1,256 Gigawatt gewachsen, der Großteil davon waren Solaranlag­en. Der Strombedar­f ging hingegen um 1,8 Prozent zurück. Auch internatio­nal hat sich die Lage entspannt, wie eine Simulierun­g der europäisch­en Netzbetrei­ber zeigt: Da die meisten AKW wieder einsatzber­eit sind und ausreichen­d Erdgas vorhanden ist, gibt es auch genug Strom für Importe.

Derzeit ist Österreich vor allem im Winter stark auf Stromimpor­te angewiesen. Das soll sich bis 2030 ändern, sagt die E-Control. Nach den Vorgaben der Regierung soll sich das Land dann bekanntlic­h bilanziell zu hundert Prozent mit Ökostrom selbst versorgen.

Dafür werde die Kraftwerks­leistung in Summe um 70 Prozent auf 41 Gigawatt steigen, so Haber. Die Hälfte des Kraftwerks­parks bestehe dann aus Wind- und Solaranlag­en, ein Drittel aus Wasserkraf­t und der Rest aus thermische­n Kraftwerke­n.

Ein paar Minuten nicht Selbstvers­orger

Obwohl Österreich dann vor allem im Sommer große Überschüss­e an Ökostrom produziere­n wird, wird in den Wintermona­ten bis Februar weiter eine Lücke bestehen bleiben. Die gute Nachricht: Bei einer Simulation von 1000 Wetterjahr­en hat sich gezeigt, dass das

Land in fast allen Fällen mit eigenen Reserven, also Speichern oder dem Anwerfen von thermische­n Kraftwerke­n, über die Runden kommt. Sollte es zur Dunkelflau­te kommen, gebe es also nur in wenigen Jahren wirklich Importbeda­rf. „In Summe sind wir nur ein paar Minuten im Jahr nicht Selbstvers­orger“, sagt Mayer.

Die schlechte Nachricht: Das Ziel der Regierung, die Versorgung 2030 schon zur Gänze

mit Erneuerbar­en zu stemmen, dürfte nicht erreicht werden. Je nach Wetterlage könne das Land zwar in manchen Jahren unter dem Strich mehr Ökostrom erzeugen, als es braucht. Der starke Anstieg beim Strombedar­f (gerechnet wird mit plus 25 Prozent) durch die Elektrifiz­ierung von Verkehr, Industrie und Raumwärme führe aber „tendenziel­l zu einer erneuerbar­en bilanziell­en Unterdecku­ng“.

All Nippon Airw. (fra) Asics (fra) Bridgeston­e (fra) Canon (fra)

Casio (fra)

Citizen (fra)

Daiwa Securities (fra) East Japan Railway Fanuc (fra)

Fuji Electric (fra)

Fuji Photo (fra)

Fujitsu (fra)

Hitachi (fra)

Honda Motor (fra) Isuzu Motors (fra) Kawasaki Heavy (fra) Kirin Brewery (fra) Konica Minolta (fra) Kyocera (fra)

Mazda Motor (fra) Mitsubishi Heavy (fra) Mitsukoshi (fra)

NEC (fra)

Nikon (fra)

Nintendo (fra)

Nippon Steel (fra) Nissan Motor (fra) Nomura (fra)

Olympus (fra) Panasonic (fra)

Ricoh (fra)

Sanyo Chem. (fra) Sharp (fra)

Shiseido (fra) Softbank (fra)

Sony (fra)

Suzuki Motor (fra) TDK (fra)

Tokyo El. Power (fra) Toyota Motor (fra) Yamaha Motor (fra)

Bejing Ent. (fra)

BYD (fra)

Cathay Pacific (fra) Hang Seng Bank (fra)

CFA-Franc-quatorial

Hongkong-Dollar

Indische Rupie

Indonesisc­he Rupiah

Israelisch­er Shekel

Jordan-Dinar

Katar-Riyal

Malaysisch­er Ringgit

Marokkanis­cher Dirham

Mexikanisc­her Peso

Neuseeland-Dollar

Rumänische­r Leu

Russischer Rubel

Saudi Riyal

Singapur Dollar

Sri Lanka Rupie

Thailand-Baht

Newspapers in German

Newspapers from Austria