AUA: Warnstreik wegen Lohnstreits
Das fliegende Personal streikte für vier Stunden. Ein Großteil der Flüge fiel aus.
Acht Verhandlungsrunden sind bei der AUA seit Jahresanfang bereits zwischen Vorstand und Betriebsrat verstrichen, eine Einigung ist bisher aber noch nicht in Sicht. 4,5 Prozent Lohnerhöhung lautet das Angebot der AUA. Für die Beschäftigten und deren Vertreter ist das zu wenig. Sie haben auf einer Betriebsversammlung am Freitag beschlossen, in einen ersten vierstündigen Warnstreik zu gehen. Ein Großteil der geplanten Flüge fiel daher aus.
Doch warum bietet die AUA nur 4,5 Prozent, wenn die Inflation in Österreich im Vorjahr meist deutlich über diesem Wert lag? „Das ist die Inflation des Euroraums zwischen März 2023 und Februar 2024. Wir sind im internationalen Wettbewerb, und 75 Prozent unserer Tickets werden auch von internationalen Gästen gekauft“, heißt es vom Unternehmen zur „Presse“. Man sei sich bewusst, dass die Inflation in Österreich mit 6,6 Prozent in diesem Zeitraum höher liege, und auch bereit, über andere Wege als eine direkte Lohnerhöhung über diesen Wert zu kommen. So wären etwa Einmalzahlungen, eine höhere Erfolgsbeteiligung oder eine längere Laufzeit des Abschlusses – über zwölf Monate hinaus – eine Möglichkeit.
Beim Betriebsrat und der Gewerkschaft Vida sieht man hingegen eine deutlich schlechtere Bezahlung der AUA-Mitarbeiter im Verhältnis zu anderen Konzerngesellschaften der Lufthansa-Gruppe. „Die Mitarbeiter der AUA wurden erst 2023 international ausgezeichnet, und die Luftfahrt hat sich schneller erholt als erwartet“, sagt Daniel Liebhart, der bei Vida für Luftfahrt zuständig ist. „Dem gegenüber steht eine diametral schlechtere Bezahlung innerhalb des Lufthansa-Konzerns. Wir haben also die beste Performance und die schlechteste Bezahlung, das muss auf ein Niveau gebracht werden.“(jaz)