„Horner-Leaks“: Red Bull rast in nächsten Skandal
Bei anonymen E-Mails taucht immer eine gewisse Skepsis auf. Auch im Fall der Formel 1 und rund um den in der Kritik stehenden RBTeamchef, Christian Horner, ist das nicht anders. Der Brite wurde von seinem Arbeitgeber, Red Bull, soeben erst in der Fehlverhalten-Causa gegenüber einer Mitarbeiterin freigesprochen. Er steht in Bahrain zum Saisonstart am Samstag – des Ramadans wegen – trotz massiver Bedenken und Vorwürfe ob mangelhafter Transparenz (in privaten Angelegenheiten?) am Pranger. Und damit weiter Öl ins Feuer fließt, trudelte zeitgerecht ein anonymes Mail ein.
febtwenty…@…: Bei manchem landete die Post dieses Absenders im
Spam-Ordner, obschon der Inhalt 170 MB stark ist und 79 Dateien mitliefert, deren Veröffentlichung, Umfang und kolportierter Foto-Inhalt an manch österreichische Chat-Affäre erinnern lässt und höchst interessant anmutet.
Ob FIA, F1-Eigentümer, Medien, Teamchefs, sie alle bekamen diese Post. Screenshots vermeintlicher Nachrichten Horners an jene Mitarbeiterin sollen ihnen ein anderes Bild zeichnen als jenes, das die Eigentümer des Energydrinks sahen mit Abweisung der Beschwerde. Parallel gehen dazu im Hintergrund Gerüchte einher, die einen tiefen Graben zwischen Fuschl und Thailand sehen.
Der „Freispruch“der RB GmbH sei aus Asien erfolgt, wird gemunkelt, in Österreich hingegen soll „Unwohlsein“darüber herrschen. Nun fragen sich Motorsport, Medienrechtler und Fans: Sind diese Screenshots echt, was darf veröffentlicht werden, was nicht? Wer verschickte sie, wo endet Rache in einer Affäre,
die keine strafrechtlichen Bereiche tangiert, sondern höchstpersönliche Lebensbereiche? Horner ist mit Ex-SpiceGirl Geri Halliwell verheiratet.
Horner selbst schweigt, zu anonymen Spekulationen äußere er sich nicht. Dass er vorab alle Anschuldigungen der Mitarbeiterin zurückgewiesen hatte, beteuerte er erneut und muss erdulden, dass sich Gerüchte über ein Verhältnis halten und Fotos wie Videoaufnahmen medial weiter breitgetreten werden. Englands Boulevard kennt schließlich keine Streckenbegrenzung. Der Druck auf seinen Rennstall stieg damit vor dem Großen Preis von Bahrain weiter an. Kann das stets um sein Image so bemühte Racing-Team den Verdachtsmomenten davonfahren, oder werfen die „Horner-Leaks“Max Verstappen jetzt gar neue Hürden vor die Räder auf dem Weg zum vierten WM-Titel in Folge?
Anonymes Mail, Screenshots? Die HornerAffäre bringt das ums Image bemühte Red Bull weiter in Erklärungsnot.