„Ich mag die verspielten Details“
Bei Marketingexpertin Melanie Lichtenschopf finden Krimskrams und Designklassiker zusammen. Und lassen so einen Hauch Skandi-Flair durch Hernals wehen.
Das Wohnhaus, in dem Melanie Lichtenschopf und Robert Czerny leben, ist ein Altbau im 17. Bezirk nahe Neuwaldegg. Diesen besonderen Standort – zwischen Naturoase und Stadtgetümmel – schätzen die beiden: „Es ist sehr grün rund um unser Haus, was uns sehr wichtig ist, da wir einen Hund haben und die Freizeit am liebsten draußen verbringen“, sagt Lichtenschopf. Hat sie Lust auf Großstadt, reicht eine zehnminütige Straßenbahnfahrt, hat sie keine, bleibt sie im Grätzl, besucht den am Samstag stattfindenden Markt oder fährt ein paar Minuten hinauf nach Neuwaldegg.
Die 60 Quadratmeter große Wohnung besteht aus einem großen Wohn-Esszimmer, einer Küche, einem Schlafzimmer sowie Bad und WC im typischen AltbauStil. Beim Blick aufs Interieur weht einem sofort ein Hauch von Stockholm-Flair entgegen: Die Möbel und Accessoires sind zum Teil zeitlose Designklassiker, nachhaltige Stücke von kleineren Brands oder Flohmarkt-Fundstücke. Durch die bewusste Nichtfarbwahl, eine Kombi aus Naturtönen, Wohnaccessoires aus hellem Holz und formschönen Korbmöbeln und Lampen, entsteht eine harmonische Skandi-Stimmung – gekonnt ungewollt. Ihre liebsten Lampen sind von Louis Poulsen. Ein besonderes Stück ist zudem der „003 Stilts Side Table“von Vaarnii, ein kleiner Beistelltisch aus finnischer Kiefer. Und Lichtenschopfs letzter Fund: das XL-Besteck, das einen Platz an der Wand bekommen hat. „Ich mag solche verspielten Details sehr.”
Ausziehen statt Umziehen
Die für Wiener Verhältnisse niedrige Miete hat die beiden bislang davon abgehalten, etwas Größeres zu suchen. Wird mehr Platz gebraucht, hilft man sich mit funktionalen Möbelstücken. Die KarupBettcouch eigne sich ideal, um das Wohnzimmer ab und an zum Gäs
tezimmer umzufunktionieren, und auch der Esstisch wird vielseitig genutzt: Tagsüber ist er Schreib- und Esstisch zugleich, kommen abends Gäste, wird er von 1,60 auf zwei Meter ausgezogen.
Die Küche ist relativ klein und verfügt über eine Schiebetür mit Glaseinsatz aus vergangenen Zeiten. „Wir kochen sehr viel, und im Gegensatz zu den anderen Räumen
ist hier alles praktisch eingerichtet. Robert hat uns eine große Arbeitsplatte und einige Wandregale gebaut, in denen meine Geschirrsammlung Platz findet.” Wie das Schlafzimmer ist auch die Küche hofseitig ausgerichtet und dementsprechend ruhig.
Am häufigsten hat sich bislang das Wohnzimmer verändert: Die Wände waren bereits grün, gelb
und blau und sind seit fast einem Jahr wieder weiß. Die im Laufe der Zeit hinzu gekommenen Secondhand-Funde und Kunstobjekte ändern immer wieder ihren Standort und werden so regelmäßig aufgewertet. Ein solch inspirierendes Umfeld ist Lichtenschopf wichtig, als Content Creator im InterieurBereich verbringt sie die meiste Zeit im Homeoffice.
Fast-Landleben mit Kräutern
Gerade deshalb wird auf kleine Details großen Wert gelegt: Blumen, Kräuter, Duftkerzen, aber auch schönes Geschirr und Tischwäsche gehören hier zum Standard. „Leider haben wir keinen Garten und nur einen halbfertigen Balkon, der seit der Pandemie im ganzen Haus nie fertiggestellt wurde. Ich bin in Niederösterreich in einem großen Haus mit Garten aufgewachsen und würde in Zukunft gern wieder ländlicher wohnen.“Bis dahin muss sie sich mit Blumen in der Wohnung vertrösten.