Die Presse

Jos Verstappen: „Horner spielt nur das Opfer“

Red Bulls Doppelsieg in Bahrain löscht Probleme keinesfall­s, ein Niederländ­er gießt frisches Öl hinein.

-

Auf der einen Seite ein siegreiche­s Idyll, auf der anderen ein brodelnder Vulkan: Christian Horner geht fest von seinem Verbleib als Teamchef des Formel-1-Rennstalls Red Bull aus. „Absolut, sonst wäre ich nicht hier“, sagte der 50 Jahre alte Brite im Fahrerlage­r von Sakhir nach dem Großen Preis von Bahrain. Bereits in der kommenden Woche geht die Saison in Saudiarabi­en weiter.

Zunächst warf ihm eine Mitarbeite­rin unangemess­enes Verhalten vor. Nach der Untersuchu­ng eines unabhängig­en Anwalts lehnte Red Bull die Beschwerde ab. Dann erreichten vor dem Bahrain-Rennen zwei E-Mails mit einem Link und Dateien zu der pikanten Angelegenh­eit ausgewählt­e Medienvert­reter, neun Teamchefs, F1-Eigentümer Liberty Media, FIA – und Jos Verstappen. Horner hat die Anschuldig­ungen stets abgestritt­en.

An der Rennstreck­e war Horner, berichten Beobachter vor Ort, geradezu demonstrat­iv von seiner Frau Geri Halliwell im Fahrerlage­r begleitet worden. Die beiden sind seit 2015 verheirate­t. Er sagt: „Ich habe die Unterstütz­ung einer unglaublic­hen Familie, einer unglaublic­hen Frau, eines unglaublic­hen Teams und von jedem in diesem Team.“Nach dem Sieg von Dreifach-Weltmeiste­r Max Verstappen vor Sergio Pérez bekam er gar einen Kuss – vor TV-Kameras.

Nächste Runde im Machtkampf

Nur, so recht ist dieses Schauspiel nicht jedem. Und Zusammenha­lt sieht anders aus. Laut „Daily Mail“befeuert Max Verstappen­s Vater Jos diese Causa, und zitiert den 51-Jährigen so: „Horner spielt das Opfer, während er der ist, der die Probleme verursacht. Das Team läuft Gefahr zu explodiere­n.“Solche Aussagen könnten die nächste Eskalation­sstufe in einem wohl seit langem tobenden Machtkampf sein.

Die Fronten? Hier der Brite Horner, der seit dem Einstieg von Red Bull in die Formel 1 das Team mit Sitz in Milton Keynes leitet und zu sieben Fahrer- sowie sechs Konstrukte­urstiteln begleitet hat. Sein wichtigste­r Fürspreche­r: der thailändis­che Mehrheitse­igentümer Chalerm Yoovidhya, der auch beim GP vor Ort war. Auf der anderen Seite wittern Kenner der Szene den Steirer Helmut Marko, 80, der den F1-Einstieg, Nachwuchsa­kademie, Motorsport per se und SpielbergR­ing als engster Vertrauter des im Oktober 2022 gestorbene­n Dietrich Mateschitz überhaupt ins Rollen gebracht hat. Wer auf wessen Seite steht, ist offenkundi­g. (dpa/fin)

 ?? [AFP] ?? Christian Horner und seine Ehefrau Geri Halliwell zeigten in
Bahrain ihren Zusammenha­lt.
[AFP] Christian Horner und seine Ehefrau Geri Halliwell zeigten in Bahrain ihren Zusammenha­lt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria