Die Presse

Gasverbrau­ch soll um 15 Prozent sinken

Gewessler sieht Österreich auf Ende von Lieferunge­n aus Russland gut vorbereite­t.

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Die EU-Staaten wollen ihren Gasverbrau­ch weiterhin drosseln. Darauf einigten sich die EU-Energiemin­isterinnen und -minister am Montag in Brüssel. Eine entspreche­nde EU-Verordnung, die Ende März ausläuft, soll aber nur durch eine Empfehlung an die EU-Länder ersetzt werden. Die Staaten werden ermutigt, bis Ende März 2025 ihren Gasverbrau­ch um weitere 15 Prozent senken.

Das Treffen drehte sich vorrangig um die künftige Gasversorg­ung. Ende 2024 läuft nämlich der Transitver­trag zwischen der Ukraine und dem russischen Konzern Gazprom aus, was ein Ende der russischen Gaslieferu­ngen – auch nach Österreich – bedeuten könnte. „Ob, wie, in welchem Ausmaß, zu welchen Bedingunge­n nach Ende des Transitver­trags Gas nach Europa fließt, das ist ungewiss“, sagte dazu Energiemin­isterin Leonore Gewessler (Grüne). Sie bekräftigt­e im Vorfeld des Treffens das Ziel, von russischem Gas unabhängig zu werden. Der russische Präsident habe gezeigt, dass er kein verlässlic­her Partner sei. „Wladimir Putin wird jede Möglichkei­t nutzen, die sich ihm bietet, uns unter Druck zu setzen, uns zu erpressen.“

Mit Blick auf ein mögliches Ende des Gastransit­s durch die Ukraine war Gewessler um Beruhigung bemüht. Österreich habe gut vorgesorgt. Sie verwies auf ein Gespräch, das sie vor etwa zwei Wochen mit ihrem ukrainisch­en Kollegen geführt habe. Sie wollte aber nichts zum Inhalt der „vertraulic­hen Diskussion“sagen.

Zudem erinnerte Gewessler an die jüngst beschlosse­ne Finanzspri­tze des Bunds für den Ausbau der West-Austria-Gasleitung (WAG) im Mühlvierte­l. „Ich werde alles dazu tun, dass das so schnell wie möglich umgesetzt wird.“Ziel des Ausbaus ist, die Gaslieferk­apazität von West nach Ost auszubauen, damit Österreich vermehrt aus Westeuropa mit Gas versorgt werden kann. (APA)

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