VW-Technikchef: IPO von PowerCo möglich
Die Batteriefabriken in Salzgitter, Valencia und St. Thomas in Kanada sollen bis 2027 bereit sein.
Wolfsburg. Volkswagen stellt einen Börsengang seiner Batterietochter nach Produktionsstart in Aussicht. Der Finanzierungsplan für die PowerCo stehe unverändert, sagte VW-Technikvorstand Thomas Schmall in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. In einem ersten Schritt würden die Voraussetzungen geschaffen, um die Kapitalstruktur für externe Partner zu öffnen. Für die Zukunft bleibe ein Börsengang eine Option. „Das wird aber erst ein Thema, wenn die Fabriken laufen und die Einheitszelle im Einsatz ist“, so Schmall.
Das Unternehmen soll 2024 bereit für Investoren sein. Das Interesse ist Schmall zufolge groß, weil PowerCo technologisch gut aufgestellt ist. Denkbar wären sowohl ein Finanzinvestor als auch strategische Partnerschaften mit anderen Zellherstellern. „Für konkrete Festlegungen ist es aber noch zu früh“, betonte er. VW-Finanzchef Arno Antlitz hatte im Herbst 2023 auch einen großen Kunden als Partner für die Batteriefabriken ins Spiel gebracht. Die Batteriefabriken im deutschen Salzgitter, dem spanischen Valencia und St. Thomas in Kanada sollen bis 2027 in Betrieb gehen. Den Auftakt machen wird Salzgitter, bei dem noch in diesem Jahr die Vorserienproduktion startet. Derzeit werden dort zwei Produktionslinien mit einer Kapazität von jährlich jeweils 20 Gigawatt gebaut. Eine weitere Fabrik in Europa stehe derzeit sowohl aus Wettbewerbs- als auch aus Kostensicht nicht zur Debatte, sagte Schmall.
Zuletzt hatte sich insbesondere Tschechien für eine weitere Batteriefabrik starkgemacht. Allerdings schwächelt die Nachfrage nach Elektroautos. Nach dem Wegfall der staatlichen Förderung in Deutschland brach der Absatz ein. VW verspricht sich von der Einheitszelle Kostenvorteile im Bau von Elektroautos. VW-Chef Oliver Blume hat für Mitte des Jahrzehnts ein Elektroauto für 25.000 Euro angekündigt. Schmall stellte in Aussicht, durch neue Zellchemien oder innovative Produktionsverfahren die Zellkosten um bis zu 50 Prozent senken zu können. (Reuters)