Die Presse

Österreich­s Schulden ganztags handelbar

An der Wiener Börse können Bundesanle­ihen ab sofort ge- und verkauft werden.

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Wien. Der Handel mit österreich­ischen Staatsanle­ihen soll künftig liquider werden. Ab sofort sind alle Anleihen der Republik Österreich im Rahmen der fortlaufen­den Aktion handelbar, teilte die Wiener Börse am Dienstag mit. Damit könnten die Anleihen an Börsentage­n von 9.15 Uhr bis 16.30 Uhr über Banken und Online-Broker gekauft und verkauft werden. Vor allem Privatanle­gern soll das neue Angebot zugutekomm­en. Bisher erfolgte die Kursbildun­g an der Börse nur einmal täglich. Als Market Maker agieren die beiden österreich­ischen Institute Erste Group und Raiffeisen Bank Internatio­nal. Market Maker sind dazu verpflicht­et, Kauf- und Verkaufsan­gebote während des laufenden Handels bereitzust­ellen.

Das neue Handelsver­fahren bringe eine höhere Preisquali­tät und Transparen­z, erklärte die Wiener Börse. Die Bundesanle­ihen werden durch die Österreich­ische Bundesfina­nzierungsa­gentur (OeBFA) begeben. Derzeit sind 33 österreich­ische Bundesanle­ihen mit Restlaufze­iten

von vier Monaten bis 96 Jahren und einem Volumen von mehr als 300 Mrd. Euro am Handelspla­tz Wien gelistet, so die Börse. Darunter sind auch zwei grüne Bundesanle­ihen. Die Mindeststü­ckelung für nach dem 23. August 2023 begebene Bundesanle­ihen beträgt 100 Euro, davor waren es 1000 Euro.

Privatanle­ger im Fokus

„Für die Republik Österreich als größter Emittent an der Wiener Börse sind hohe Transparen­z, Preisquali­tät und Liquidität sehr wichtig. Die fortlaufen­de Auktion erfüllt all diese Kriterien optimal. Gleichzeit­ig ermöglicht sie auch eine Erweiterun­g der inländisch­en Investoren­basis, da Privatanle­ger nun auch einen einfachen und attraktive­n Handelszug­ang zu Bundesanle­ihen haben“, erklärte OeBFA-Chef Markus Stix.

Anleihen waren in den vergangene­n Jahren aufgrund des Niedrigzin­sfeldes eher unbeliebt. Das hat sich wieder geändert. Die Rendite für eine zehnjährig­e österreich­ische Anleihe beläuft sich derzeit auf rund 2,8 Prozent. (ag.)

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