Über Seeweg kommt erstmals Hilfe nach Gaza
Israel stimmt Hilfslieferungen aus Zypern zu. Westen erhöht Druck auf Israel.
Israel hat erstmals seit Beginn des Gazakriegs die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Seeweg erlaubt. Laut der Zeitung „Haaretz“geht es dabei um Güter, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert werden und ab Sonntag – dem Beginn des Ramadan – von Larnaka in Zypern über das Mittelmeer in das Küstengebiet gebracht werden.
Mehrere Länder haben angesichts der großen Not in dem Küstenstreifen bereits Lebensmittel aus der Luft abgeworfen. Die UNO drängt darauf, auch die Hilfslieferungen per Lastwagen auszuweiten und den Transport der Güter zudem über Grenzübergänge zum besonders betroffenen Norden des Gebiets zuzulassen.
Wegen der katastrophalen humanitären Lage hat der britische Außenminister, David Cameron, den Druck auf Israel erhöht. Er traf am Mittwoch in London mit Benny Gantz, dem Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, zusammen. „Menschen sterben an Hunger und vermeidbaren Krankheiten“, sagte Cameron im Unterhaus. Im Februar seien nur halb so viele Hilfsgüter im Gazastreifen angekommen wie im Jänner. Zu viele Hilfsgüter würden zudem abgewiesen.
US-Resolution in der UNO
Im Ringen um eine Waffenruhe setzen die USA auch auf den UN-Sicherheitsrat. In einem aktuellen Resolutionsentwurf drängen die USA auf „eine sofortige Feuerpause von etwa sechs Wochen im Gazastreifen verbunden mit der Freilassung aller Geiseln“. Laut „Wall Street Journal“wollen die Vermittler bei der Verhandlungen für einen Geiseldeal in Kairo zunächst eine kurze Feuerpause vorschlagen, um Zeit für weitere Gespräche über eine längere Waffenruhe zu gewinnen. Israel glaube, dass die Hamas eine Eskalation der Kämpfe während des Ramadan riskiere, um die Spannungen in der Region anzuheizen.