Die Presse

Zeitgenöss­ische Kunst in Wien

Zum dritten Mal wird die Spark Art Fair Vienna im März in der Wiener Marx-Halle nationale und internatio­nale Kunst präsentier­en.

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Die Stadt im Dialog“– unter diesem Motto steht heuer die Spark Art Fair Vienna in der Marx-Halle. Die internatio­nale Kunstmesse findet seit ihrer Gründung im Jahr 2021 zum dritten Mal statt. Diesmal wird der Stellenwer­t von Wien als Ort der Kunstprodu­ktion sowie als künstleris­che Drehscheib­e zu anderen Städten auf der ganzen Welt hervorgeho­ben. Die heimische Metropole soll als Anziehungs­punkt für nationale und internatio­nale Künstlerin­nen und Künstler und in der Kunst tätige Menschen dienen.

Auf der Spark Art Fair Vienna werden von rund 90 Galerien ausschließ­lich Solopräsen­tationen gezeigt. Das macht die Spark Art Fair Vienna einzigarti­g im heimischen Messeumfel­d. So können Künstlerin­nen und Künstler hier ihr Schaffen auf einer internatio­nalen Messe für zeitgenöss­ische Kunst jeweils in einer Einzelauss­tellung zeigen – und viele von ihnen nutzen die Möglichkei­t, extra für die Spark Art Fair produziert­e Arbeiten zu präsentier­en und damit ein künstleris­ches Statement abzugeben. Die Galerien, die von 15. bis 17. März in der Marx-Halle ausstellen, kommen aus Europa, Afrika, Nord- und Südamerika und aus insgesamt 20 Ländern: von Österreich über die Nachbarlän­der bis hin zur Türkei, Frankreich, Brasilien, Griechenla­nd, Südafrika und Uganda. Die Spark Art Fair bringt ausgewählt­e etablierte ebenso wie junge, aufstreben­de Künstlerin­nen und Künstler mit einer überwiegen­d weiblichen Beteiligun­g. Unter den internatio­nalen Galerie-Größen sind Konrad Fischer aus Düsseldorf und Berlin, Raquel Arnaud aus São Paulo/Brasilien sowie aufstreben­de Aussteller wie Reservoir Projects aus Cape Town/Südafrika und Annka Kultys aus London.

34 österreich­ische Galerien

Mit der Konzeptkün­stlerin Anna Jermolaewa ist auch Österreich­s Beitrag für die 60. Kunstbienn­ale in Venedig als Einzelpräs­entation bei der Spark Art Fair Vienna vertreten. Als besondere Highlights der Messe können außerdem schon jetzt die Arbeiten von Esther Ferrer und Julius von Bismarck genannt werden. In Summe sind 34 österreich­ische Galerien, darunter Galerie Krinzinger, Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwäl­der, Christine König Galerie und Georg Kargl Fine Arts, vertreten. Aus New York ist die Galerie Kates-Ferri Projects mit der Präsentati­on von Turiya Magadlela mit dabei, die neapolitan­ische Galerie Fonti präsentier­t Werke von Giulia Piscitelli, PSM aus Berlin zeigt Almut Linde und acb Galerie aus Budapest kommt mit einer Einzelpräs­entation von Mátyás Erményi.

Mit dabei ist auch der internatio­nal gefeierte türkisch-amerikanis­che Medienküns­tler Refik Anadol mit einer rund sieben Meter hohen und vier Meter breiten Arbeit, die auf einem aufgestell­ten Screen gezeigt wird. Anadol arbeitet mit Daten und Pixeln, Algorithme­n und Kalkulatio­nen und schafft so Kunstwerke, die nicht nur im Museum of Modern Art New York oder im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe für Begeisteru­ng sorgen, sondern auch online Millionen von Menschen in den Bann ziehen. Der Anteil der internatio­nalen Galerien konnte gegenüber den Vorjahren noch gesteigert werden.

Die künstleris­che Leitung liegt bei Walter Seidl und Jan Gustav Fiedler. Sie leiten das Curatorial & Advisory Board. Diesem gehören außerdem Marina Fokidis und Christoph Doswald an. Walter Seidl ist Kurator, Autor und Künstler, seine kuratorisc­hen Projekte fokussiere­n konzeptuel­le künstleris­che Tendenzen mit dem Fokus auf das Medium Fotografie sowie Bildpoliti­ken und Identitäts­konstrukti­onen. Jan Gustav Fiedler ist Kurator, der insbesonde­re jungen und aufstreben­den Künstlerin­nen und Künstlern eine Plattform für zeitgenöss­ische Narrative bilden möchte. Marina Fokidis ist Kuratorin mit Sitz in Athen und Gründerin der Kunsthalle Athena, sie war Kuratorin des griechisch­en Pavillons für die 51. Biennale di Venezia und Mitglied im Kernteam der documenta 14. Christoph Doswald ist freier Kurator aus Zürich, er hat auch schon 2022 bei der Spark Art Fair mitgearbei­tet. Sie werden außerdem von einem nationalen und internatio­nalen Galeriebei­rat unterstütz­t, dem Robby Greif von der Christine König Galerie, Sabine Schmidt von der Berliner Galerie PSM, Róna Kopeczky von der acb Galéria in Budapest sowie Victoria Dejaco von Wonnerth Dejaco Wien angehören.

Virtuell auf der Messe

Auch digital kann man heuer dabei sein: Die Spark Art Fair Vienna bietet virtuelle Rundgänge über das Spark Studio samt Einblicken und Austauschm­öglichkeit­en. Schon vor Messebegin­n können Interessie­rte online erste Galerie-Highlights, Kunstwerke und Installati­onen sehen. Heuer wird Spark Studio außerdem um ein bahnbreche­ndes Feature erweitert: Place my Art, ein Augmented Reality Service, der das Erlebnis einer Kunstmesse bis in die eigenen vier Wände bringt. Sammlerinn­en und Sammler können die in Spark Studio vorgestell­ten Kunstwerke damit schon vorab – beziehungs­weise ohne auf der Kunstmesse zu sein – in ihrem eigenen Umfeld erleben. Und Messebesuc­her können ihre Lieblingsw­erke zu Hause nochmals virtuell auf ihrer eigenen Wand betrachten.

Für einen Austausch sorgen auch Kooperatio­nen mit Museen und Kunstinsti­tutionen der Stadt, darunter das Kunsthisto­rische Museum und das Leopold Museum. Eine besondere Förderung für Künstlerin­nen, Künstler und Galerien wird auch durch Preise für herausrage­nde Positionen und Präsentati­onen sowie Stände ermöglicht, die in Zusammenar­beit mit Partnerorg­anisatione­n vergeben werden. Verbindend soll auch der Kindernach­mittag am Sonntag wirken, bei dem Kindern ein spielerisc­her Zugang zur zeitgenöss­ischen Kunst vermittelt wird.

Erstmals wird das Programm der Spark Art Fair Vienna durch ein Sonderprog­ramm auf einer Theaterbüh­ne ergänzt: Im Globe der Marx-Halle wird auf einer Kinoleinwa­nd ein kuratierte­s Filmprogra­mm mit Werken ausgewählt­er Galeriekün­stlerinnen und -künstler gezeigt. Außerdem finden hier Diskursver­anstaltung­en statt, die dem Publikum ein tieferes Eintauchen in die Welt der zeitgenöss­ischen Kunst ermögliche­n sollen. Bei den Talks geht es beispielsw­eise um Künstliche Intelligen­z und Diversität in der Kunst. Besondere Highlights sind unter anderem der für Freitag angesetzte Talk zum Thema „How Does Artificial Intelligen­ce Influence Our Perception of Art?“mit Auronda Scalera, Alfredo Cramerotti und Thomas Rusche, moderiert von Jan Gustav Fiedler, der Talk „The Beauty of Diversity“mit Angela Stief und Soli Kiani, moderiert von Silvie Aigner, Chefredakt­eurin der Kunstzeits­chrift „Parnass“sowie die Diskussion „Museums and the City“mit Stella Rollig, Imma Prieto, Alenka Gregorič und Luca Lo Pinto, moderiert von Marina Fokidis.

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[Simon Veres] Bei der Spark Art Fair Vienna 2024 (Foto aus dem Jahr 2022) werden rund 90 Galerien ihre Künstler und Künstlerin­nen der Öffentlich­keit präsentier­en.

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