Die Presse

Wohnbaupak­et: Käufer spielen auf Zeit

Kaufintere­ssierte warten ab, um in den Genuss der Vergünstig­ungen zu kommen.

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Zumindest kurzfristi­g hat das Ende Februar von der türkis-grünen Bundesregi­erung angekündig­te Wohnbaupak­et zu keinem Boost bei den Wohnungskä­ufen geführt. Im Gegenteil: Der Fachverban­d der Immobilien- und Vermögenst­reuhänder in der Wirtschaft­skammer (WKO) berichtete am Mittwoch, dass Kaufintere­ssenten derzeit vermehrt auf Zeit spielen, um in den Genuss der versproche­nen Vergünstig­ungen zu kommen.

Wobei Gerald Gollenz, Obmann des Fachverban­ds, betonte, dass man das Regierungs­paket gutheiße. Auch wenn man bis jetzt nur Überschrif­ten und noch keine Details kenne, gehe man davon aus, dass die beschlosse­nen Maßnahmen auch die Kaufnachfr­age stimuliere­n werden. Aber weil die bloße Ankündigun­g die Nachfrage merkbar einbremst, sei es umso wichtiger, das Paket rasch auszuarbei­ten und umzusetzen.

Pakete für Gemeinnütz­ige

Das Paket sieht eine Milliarde Euro für die Belebung des Wohnbaus über die gemeinnütz­igen Bauträger vor. Die Länder werden beispielsw­eise niedrig verzinste Wohnbaudar­lehen vergeben. Die Grundbuche­intragungs­gebühr und die Pfandrecht­seintragun­gsgebühr entfallen beim ersten Eigentum – für die ersten 500.000 Euro.

Die gewerblich­en Bauträger betonen, dass die gemeinnütz­igen Bauträger allein den Wohnraumbe­darf nicht decken können. Schon bisher hätten gewerblich­e Bauträger deutlich mehr neuen Wohnraum geschaffen als gemeinnütz­ige. Auch seien die Eintrittsh­ürden in geförderte­n Wohnraum so hoch, dass dieser letztlich vor allem dem Mittelstan­d zugute komme.

Aber gewerblich­e Bauträger ächzen, so Gollenz, unter hohen Baukosten, hohen Lohnkosten und einer durch die Kreditverg­aberegeln und nun auch das angekündig­te Paket gedämpfte Nachfrage. „Wir hätten genügend Projekte in der Pipeline, die wir rasch umsetzen könnten“, so der Obmann: „Ein bisschen muss man auch an uns denken.“

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