Schweiz vor größtem Börsengang seit 2017
Der Hautpflegekonzern Galderma will mit dem Börsengang umgerechnet 2,1 Mrd. Euro einnehmen.
Zürich. In der Schweiz steht der größte Börsengang seit 2017 an. Trotz des immer noch unsicheren konjunkturellen Umfelds gab der Hautpflegekonzern Galderma gestern den Startschuss für ein Initial Public Offering (IPO) an der Schweizer Börse SIX bekannt. Mit einem Platzierungsvolumen von 2,3 Milliarden Dollar (2,1 Mrd. Euro) dürfte Galderma heuer zu einem der größten Börsengänge in Europa werden.
Mit dem Erlös will der Hersteller der Sonnencreme-Marke Daylong Schulden abbauen. „Die Aussichten für 2024 und mittelfristig sind sehr gut, und gemeinsam mit den Eigentümern sind wir der Meinung, dass dies ein sehr guter Zeitpunkt ist, um den nächsten natürlichen Schritt für das Unternehmen zu machen“, erklärte Konzernchef Flemming Ørnskov.
Einen genauen Zeitpunkt für den Schritt nannte das im Mehrheitsbesitz des schwedischen Finanzinvestors EQT stehende Unternehmen nicht, doch Ørnskov sprach der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber von einer „reellen Chance, den Börsengang noch vor Ostern abzuschließen“.
Die Firma wuchs von 2019 bis 2023 um jährlich durchschnittlich 11,9 Prozent und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 4,1 Mrd. Dollar. Der gesamte 87 Mrd. Dollar schwere Dermatologiemarkt kam im selben Zeitraum auf ein Wachstum von rund sieben Prozent.
Galderma bietet neben Sonnenschutzmitteln und Produkten gegen Hautalterung auch Arzneimittel gegen Akne und Hautkrebs an und ist in 90 Ländern tätig. Je nach Geschäftsbereich gehören der Botox-Hersteller Allergan, der Kosmetikkonzern L’Oréal und das Pharmaunternehmen Sanofi zu den Wettbewerbern. Das Unternehmen war 2019 vom Nahrungsmittelkonzern Nestlé abgespaltet und für 10,2 Mrd. Franken (10,6 Mrd. Euro) an ein von EQT geführtes Konsortium verkauft worden, dem auch die Staatsfonds GIC aus Singapur und die Abu Dhabi Investment Authority angehören. Alle drei wollen investiert bleiben, so Ørnskov. (APA/ Reuters)