Heiße Urlaubsplanung
Ich bin keine große Verfechterin der „Früher war alles besser“-Geisteshaltung. Allerdings ist mir der Gedanke in den letzten Tagen nicht nur einmal gekommen. Schuld ist die Sommerurlaubsplanung.
An und für sich ist das ja eine schöne Angelegenheit. Man stöbert in Reiseführern, lässt sich auf Reiseblogs oder – moderner – bei Reise-Influencerinnen auf Instagram inspirieren, fängt zum Tagträumen an, was man alles Tolles essen wird, und vor allem: lässt die Vorfreude wachsen. Doch heuer will sich die noch nicht so ganz einstellen, gestaltet sich doch schon die Destinationsauswahl als schwierig. Denn zu den üblichen Kriterien, nach denen ein geeigneter Urlaubsort ausgewählt wird – Reisebudget, Preis-Leistungs-Verhältnis, Erreichbarkeit, will man ans Meer oder in die Berge, in die Stadt oder in die Natur, um nur einige zu nennen – hat sich noch eine weitere Kategorie eingeschlichen, die man nicht mehr wirklich ignorieren kann: der Klimawandel.
Dieser spielt nicht nur bei der Wahl des Fortbewegungsmittels eine Rolle, zumindest, wenn man Wert auf die eigene Emissionsbilanz legt. In Anbetracht der Tatsache, dass 2024 die Hitzerekorde von 2023 wohl noch überbieten wird, ist natürlich auch das Klima vor Ort ein nicht unwesentlicher Faktor bei der Urlaubswahl. Auch wenn Wetter und Jahreszeit immer schon miteinbezogen wurden – dieser Tage denke ich darüber nach, ob man im Sommer überhaupt noch in den Süden fahren kann, wie sich die abartig hohe globale Meerestemperatur auf das Erfrischungspotenzial des Mittelmeers auswirkt, und google, ob die Auswirkungen des El-Niño-Phänomen auch im europäischen Sommer zu spüren sein werden.
Kann man also nur noch nach Island, Norwegen oder in die Berge fahren? Oder muss ich meinen Sommerurlaub künftig in den Frühling oder Herbst verschieben? Was das Problem eines Hitzesommers ja nicht aufhebt, bloß, dass man diesen dann vollständig zwischen aufgeheiztem Wiener Asphalt verbringen muss. Nein danke, schwitzen werde ich dann doch lieber im Liegestuhl.