Tödlicher Houthi-Angriff vor Jemen
Die mit dem Iran und der Hamas verbündeten Houthi-Milizen nahmen ein Frachtschiff mit Raketen unter Beschuss. Drei internationale Seeleute starben.
Seit Mitte November greifen die jemenitischen HouthiMilizen Frachtschiffe im Roten Meer an. Die Verbündeten des Iran wollen erst aufhören, wenn Israel seinen Krieg gegen die Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen einstellt. Nun hatten ihre Attacken erstmals tödliche Folgen. Nach einem Raketenangriff der Houthis auf das Schiff True Confidence starben drei Seeleute.
Der Frachter trieb schwer beschädigt vor sich hin. Das gab zunächst das US-Zentralkommando in Washington bekannt. Die Houthis bekannten sich zu der Militäraktion.
Der Vorfall habe sich 50 Meilen südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Aden ereignet, teilten die in Liberia gemeldete Eignerfirma und der griechische Betreiber Third January Maritime mit. An Bord seien 15 Männer von den Philippinen, vier aus Vietnam, zwei aus Sri Lanka sowie je einer aus Indien und Nepal gewesen. Das Schiff sei unter der Flagge von Barbados gefahren.
Nadelöhr des Welthandels
Am Jemen führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel entlang, durch die Frachter vom Indischen Ozean über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer erreichen. Die USA und Großbritannien haben als Reaktion auf die Angriffe mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Houthi im Jemen durchgeführt. Auch die EU hat einen Militäreinsatz gestartet, um die Schifffahrt im Roten Meer zu schützen.
Doch bisher haben sich die Houthis von der internationalen Allianz nicht abschrecken lassen. Erst kürzlich sank der britische Frachter Rubymar, der bei einer Houthi-Attacke schwer beschädigt worden war. Inzwischen meiden große Reedereien wie Maersk aus Dänemark und Hapag-Lloyd aus Deutschland das Rote Meer. Statt die kürzeste Strecke auf dem Weg von Asien nach Europa durch den Suezkanal zu nehmen, fahren viele Schiffe einen Umweg über die Südspitze Afrikas. Das führt zu Verzögerungen und höheren Kosten für die Reedereien, lässt aber auch die Frachtraten steigen. (ag.)