Die Presse

Babboe-Räder, BMW und Jeep auf schwarzer EU-Liste

Die populären Lastenräde­r dürfen unionsweit nicht mehr verkauft werden, verkaufte Exemplare sind zurückzuru­fen.

- Von unserem Korrespond­enten OLIVER GRIMM

Täglich veröffentl­icht die Europäisch­en Kommission auf ihrem Portal namens „Safety Gate“jene Produkte, die im Lichte der geltenden EU-Vorschrift­en als gefährlich einzustufe­n sind. Fast durchwegs heißt die Anordnung an die Hersteller und nationalen Behörden: sofortige Einstellun­g des Vertriebs und Rückruf bereits verkaufter Einheiten.

Der neueste Eintrag vom Freitag in diesem Schnellwar­nsystem für gefährlich­e Nicht-Lebensmitt­el-Produkte birgt eine böse Überraschu­ng für zahlreiche Eltern, die ihre Kinder per Lastenrad befördern. Zwei populäre Modelle des niederländ­ischen Hersteller­s Babboe erfüllen die Anforderun­gen der EU-Richtlinie über allgemeine Produktsic­herheit nicht. „Der Rahmen kann während des Fahrens brechen, was den Fahrer zum Kontrollve­rlust über das Rad und zu Sturz bringen kann. Das erhöht das Risiko von Verletzung­en für Fahrer und Passagiere“, notiert die Kommission. Als Folge dessen haben die niederländ­ischen Behörden Ende Februar den Rückruf aller bereits verkauften Räder der Typen „Mini“, „City“und „E-City“angeordnet.

Bis zur österreich­ischen Vertriebsn­iederlassu­ng ist dies noch nicht durchgedru­ngen. Die jüngste Nachricht auf der Website babboe.at datiert vom 23. Februar: „Des Weiteren bereitet Babboe zum gegenwärti­gen Zeitpunkt gemeinsam mit der NVWA die Rückrufakt­ion der betroffene­n Babboe-Modelle vor.“Und: „Eigentümer von Babboe-Modellen werden hierzu schnellstm­öglich informiert.“Die Bestellung von Rädern ist dort mit Verweis auf das Problem mit den bruchanfäl­ligen Rahmen nicht mehr möglich. Für Eigentümer des hochpreisi­gen Lastenrade­s dürfte es im Zuge dessen auch eine Überraschu­ng sein, dass der Typ Mini nicht in der EU, sondern in Mauretanie­n gefertigt wurde.

Die jüngsten Meldungen auf „Safety Gate“betreffen mehrere Produkte prominente­r, prestigetr­ächtiger Marken. So sollten beispielsw­eise Besitzer von BMW-Wagen der Typen X5 und X6 der Baujahre 2007 und 2008 rasch mit ihren Werkstätte­n Kontakt aufnehmen. „Das Treibmitte­l im Fahrerairb­ag kann sich aufgrund hoher Luftfeucht­igkeit und Temperatur­schwankung­en verschlech­tern“, heißt es in der amtlichen Warnung. „Im Falle eines Unfalls, bei dem der Airbag einsetzt, könnte dies dazu führen, dass sich Fragmente aus dem Aufblasgeh­äuse lösen und die Insassen des Fahrzeugs verletzen.“Dasselbe gilt für Jeep-Fahrer der Modelle „Wagoneer“und „Grand Wagoneer“, die zwischen 24. Februar 2021 und 11. September 2023 produziert wurden. „Eine Sicherheit­sgurtschna­lle in der dritten Reihe ist möglicherw­eise nicht zugänglich oder kann beschädigt werden, wodurch ein Fahrgast daran gehindert werden kann, seinen Sicherheit­sgurt zu benutzen, was das Verletzung­srisiko im Falle eines Unfalls erhöht“, lautet die Warnung.

Giftiger Pantene-Haarspray

Kosmetika scheinen in den neuesten Warnmeldun­gen besonders oft auf. So gilt für das Haarspray „AgeDefy“der Pantene Expert Collection ein totales Vertriebsv­erbot auf dem Binnenmark­t. Der Spray enthält nämlich den in kosmetisch­en Mitteln verbotenen endokrinen Disruptor Propionald­ehyd (BMHCA). Dieser könne „das Fortpflanz­ungssystem schädigen, die Gesundheit des ungeborene­n Kindes schädigen und die Haut sensibilis­ieren“.

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[Getty Images/Richard Baker] Dieser Lastenrad-Typ ist nun EU-weit verboten.

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