Babboe-Räder, BMW und Jeep auf schwarzer EU-Liste
Die populären Lastenräder dürfen unionsweit nicht mehr verkauft werden, verkaufte Exemplare sind zurückzurufen.
Täglich veröffentlicht die Europäischen Kommission auf ihrem Portal namens „Safety Gate“jene Produkte, die im Lichte der geltenden EU-Vorschriften als gefährlich einzustufen sind. Fast durchwegs heißt die Anordnung an die Hersteller und nationalen Behörden: sofortige Einstellung des Vertriebs und Rückruf bereits verkaufter Einheiten.
Der neueste Eintrag vom Freitag in diesem Schnellwarnsystem für gefährliche Nicht-Lebensmittel-Produkte birgt eine böse Überraschung für zahlreiche Eltern, die ihre Kinder per Lastenrad befördern. Zwei populäre Modelle des niederländischen Herstellers Babboe erfüllen die Anforderungen der EU-Richtlinie über allgemeine Produktsicherheit nicht. „Der Rahmen kann während des Fahrens brechen, was den Fahrer zum Kontrollverlust über das Rad und zu Sturz bringen kann. Das erhöht das Risiko von Verletzungen für Fahrer und Passagiere“, notiert die Kommission. Als Folge dessen haben die niederländischen Behörden Ende Februar den Rückruf aller bereits verkauften Räder der Typen „Mini“, „City“und „E-City“angeordnet.
Bis zur österreichischen Vertriebsniederlassung ist dies noch nicht durchgedrungen. Die jüngste Nachricht auf der Website babboe.at datiert vom 23. Februar: „Des Weiteren bereitet Babboe zum gegenwärtigen Zeitpunkt gemeinsam mit der NVWA die Rückrufaktion der betroffenen Babboe-Modelle vor.“Und: „Eigentümer von Babboe-Modellen werden hierzu schnellstmöglich informiert.“Die Bestellung von Rädern ist dort mit Verweis auf das Problem mit den bruchanfälligen Rahmen nicht mehr möglich. Für Eigentümer des hochpreisigen Lastenrades dürfte es im Zuge dessen auch eine Überraschung sein, dass der Typ Mini nicht in der EU, sondern in Mauretanien gefertigt wurde.
Die jüngsten Meldungen auf „Safety Gate“betreffen mehrere Produkte prominenter, prestigeträchtiger Marken. So sollten beispielsweise Besitzer von BMW-Wagen der Typen X5 und X6 der Baujahre 2007 und 2008 rasch mit ihren Werkstätten Kontakt aufnehmen. „Das Treibmittel im Fahrerairbag kann sich aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen verschlechtern“, heißt es in der amtlichen Warnung. „Im Falle eines Unfalls, bei dem der Airbag einsetzt, könnte dies dazu führen, dass sich Fragmente aus dem Aufblasgehäuse lösen und die Insassen des Fahrzeugs verletzen.“Dasselbe gilt für Jeep-Fahrer der Modelle „Wagoneer“und „Grand Wagoneer“, die zwischen 24. Februar 2021 und 11. September 2023 produziert wurden. „Eine Sicherheitsgurtschnalle in der dritten Reihe ist möglicherweise nicht zugänglich oder kann beschädigt werden, wodurch ein Fahrgast daran gehindert werden kann, seinen Sicherheitsgurt zu benutzen, was das Verletzungsrisiko im Falle eines Unfalls erhöht“, lautet die Warnung.
Giftiger Pantene-Haarspray
Kosmetika scheinen in den neuesten Warnmeldungen besonders oft auf. So gilt für das Haarspray „AgeDefy“der Pantene Expert Collection ein totales Vertriebsverbot auf dem Binnenmarkt. Der Spray enthält nämlich den in kosmetischen Mitteln verbotenen endokrinen Disruptor Propionaldehyd (BMHCA). Dieser könne „das Fortpflanzungssystem schädigen, die Gesundheit des ungeborenen Kindes schädigen und die Haut sensibilisieren“.