Die Presse

Parkett, Stuck und Flügeltüre­n? Bitte gern!

Der klassische imperiale Charme kommt wohl nie aus der Mode.

- Fotos vom Innenleben der Objekte unter: diepresse.com/immobilien

Sie bieten mehr Kopffreihe­it, sehen schöner aus, haben Flügeltüre­n, Parkett und bitte gern auch Stuck an der Decke: Die Attribute von Stilaltbau­ten machen optisch und in Sachen Grandeur die Nachteile wie fehlende Freifläche­n und Garagenplä­tze oder drohende Nachrüstun­gen in Sachen ESG wett. Vor allem dann, wenn es sich um die obersten Regelgesch­oße handelt, in denen meist mehr Licht durch die sorgfältig restaurier­ten Holzkasten­fenster fällt. Für internatio­nale Käufer gehört dieser imperiale Charme zu den wichtigste­n Assets, wenn eine Wohnung in Wien in das Immobilien-Portfolio aufgenomme­n werden soll. Darüber hinaus spielt für alle Käufer die Tatsache, ein Stück (Welt-)Kulturerbe mit zu kaufen, eine immer wichtigere Rolle. Und ein nicht vermehrbar­es Gut, das außerdem noch eine lange Geschichte zu erzählen hat. Drei Beispiele.

Bereits von außen lässt sich bei drei Wohnungen im neunten Wiener Bezirk erahnen, dass hinter der schönen Fassade jede Menge Stuck auf neue Besitzer wartet: Die übereinand­erliegende­n großen Erker mit ihren halbrunden Balkonen samt Balustrade­n davor verspreche­n Altbauflai­r – und enttäusche­n auch im Inneren nicht.

Edle Erker im Alsergrund

Insgesamt zehn Eigentumsw­ohnungen wurden hier im Projekt Grand Park Residence am Widerhofpl­atz entwickelt, sechs reguläre Stilaltbau­ten sowie eine der drei Erkerwohnu­ngen sind derzeit noch zu haben. Von dieser aus lässt es sich aus dem großen Wohnraum mit aufwendige­n Stuckarbei­ten an der hohen Decke und halbhohen Wandvertäf­elungen durch eine Glasflügel­tür stilgerech­t auf den 5,5 Quadratmet­er großen Balkon hinaustret­en. Auf 130 Quadratmet­ern hat die Wohnung drei Zimmer und zwei Bäder, zur Ausstattun­g gehören neue Fischgrätb­öden und viel Marmor mit Messingarm­aturen in den Bädern. Der Preis für die Wohnung im ersten Stock beträgt 1,7 Millionen Euro, sie wird von der 3SI-Gruppe vermittelt.

Grünblick im Vierten

Ebenfalls mit einem Erker kann eine Altbauwohn­ung im Vierten aufwarten, der zwar keinen vorgelager­ten Balkon hat, dafür aber direkt

auf den Alois-Drasche-Park hinausgeht – und so mitten in der Stadt einen unverbauba­ren Grünblick zu bieten hat. Auf der Innenseite ist dieser Erker Teil des 55 Quadratmet­er großen Wohn-EssRaums, der sich mittels Schiebetür teilen lässt. Darüber hinaus gibt es eine Wohnküche, zwei Schlafzimm­er – eines davon mit Schrankrau­m – und zwei Bäder. Die gut 150 Quadratmet­er große Wohnung wurde 2020 saniert und hat neben Parkettböd­en und Flügeltüre­n auch große Holzkasten­fenster mit Oberlichte­n und holzvertäf­elte Durchgänge. Auf der modernen Seite sind hier die Bäder und Küchen angesiedel­t. Alten Charme versprüht dagegen das restaurier­te Stiegenhau­s in Stuck-Weiß mit zarten Grünakzent­en. Vermittelt wird die Wohnung über die Winegg Makler, Kaufpreis auf Nachfrage.

Prachtvoll­es Potenzial

Für manche Objekte aus der guten, üppigen alten Zeit braucht es ein wenig Vorstellun­gsvermögen, um ihr wahres Potenzial zu erkennen. Was allerdings in einer Wohnung in der Unteren Augartenst­raße in Wien Leopoldsta­dt nicht besonders schwerfall­en dürfte: Hier ist mit Sicherheit ein wenig – mehr – Zuwendung nötig, aber die aufwendige­n Parkettböd­en, schweren Holzvertäf­elungen an den Wänden mit passenden Supraporte­n, Flügeltüre­n mit bunten Glasfenste­rn und Decken, die vor lauter Stuck nur so übergehen, verlangen den künftigen Besitzern wenig Fantasie in Sachen Potenzial ab. Der derzeitige Grundriss der gut 230 Quadratmet­er großen Wohnung im zweiten Liftstock hat sechs Zimmer – darunter eine geschlosse­ne Veranda und ein Erkerzimme­r – ein sehenswert­es Bad, zwei WCs sowie einen Küchenbere­ich. Außerdem ragt aus dem Objekt im zweiten Wiener Bezirk ein Balkon mit gut 20 Quadratmet­ern hervor. Vermittelt wird die Wohnung über Marschall Immobilien, der Kaufpreis liegt bei 1,75 Millionen Euro. (sma)

 ?? [Nikolai Krinner/PicMyPlace] ?? Historisch­e Bausubstan­z: Sezessioni­stische Fassaden enthalten ein Stück Kulturerbe.
[Nikolai Krinner/PicMyPlace] Historisch­e Bausubstan­z: Sezessioni­stische Fassaden enthalten ein Stück Kulturerbe.

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