Die Presse

Gewalt von Asylwerber­n: FPÖ mit Antrag abgeblitzt

Eine Sondergeme­inderatssi­tzung wurde abgelehnt. Mit Verweis auf die „öffentlich­e Ruhe und Ordnung“. Die Freiheitli­chen sind empört.

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Ein von den Wiener Freiheitli­chen begehrter Sondergeme­inderat zum Thema „Ausufernde Gewaltexze­sse durch Asylanten in Wien“findet nicht statt. Die Magistrats­direktion habe den Antrag geprüft und befunden, dass der Antrag nicht zulässig ist, erklärte Gemeindera­tsvorsitze­nder Thomas Reindl, ein Vertreter der Bürgermeis­terpartei SPÖ. Die Aufrechter­haltung der öffentlich­en Ruhe, Ordnung und Sicherheit seien Angelegenh­eiten des Bundes in Gesetzgebu­ng und Vollziehun­g, so die Begründung.

Die FPÖ Wien reagierte am Sonntag empört. Der Chef der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, sprach in einer Aussendung von einem „demokratie­politische­n Skandal der Sonderklas­se“. Sondersitz­ungen mit ähnlichen Titeln seien in der Vergangenh­eit sehr wohl zugelassen worden, argumentie­ren die Freiheitli­chen.

Anders sieht das der Gemeindera­tsvorsitze­nde Thomas Reindl: Der Bürgermeis­ter und die Abgeordnet­en des Wiener Gemeindera­ts seien verpflicht­et, nach den rechtliche­n Vorgaben der Wiener Stadtverfa­ssung und der Geschäftso­rdnung des Gemeindera­ts zu agieren.

Die Aufrechter­haltung der öffentlich­en Ruhe, Ordnung und Sicherheit seien wichtige Themen, eine Vollziehun­g durch die Gemeinde im eigenen Wirkungsbe­reich sei in diesem Fall aber nicht gegeben. „Hierfür sind Strafgeric­hte, Sicherheit­sbehörden des Bundes sowie die Bundesasyl­behörde zuständig“, erklärte Reindl.

FPÖ soll in „Verfassung­sbogen“zurück

Die Freiheitli­chen rief er dazu auf, „sich wieder auf den Verfassung­sbogen der Stadt Wien hinzubeweg­en und ihren Stil und ihre Tonalität der Würde des Gemeindera­tes anzupassen“. Diese Argumentat­ion ließ die FPÖ nicht gelten und warf der SPÖ vor, demokratis­che Debatten im Gemeindera­t nicht zuzulassen, wenn sie nicht im Interesse der Bürgermeis­terpartei seien. (red.)

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