Copa Beach-Fläche zu billig vermietet
Der Stadtrechnungshof (StRH) Wien hat die Bewirtschaftung von Flächen am „Copa Beach“(früher: Copa Cagrana) durch die Wiener Gewässer Management Gesellschaft (WGM) in den Jahren von 2017 bis 2022 kontrolliert. Manche Empfehlung der Prüfer lässt dabei aufhorchen. So wurde empfohlen, bei Flächennutzungen durch Private „stets von Anbeginn an eine schriftliche vertragliche Grundlage sicherzustellen und diese bei Bedarf zeitnah zu aktualisieren“.
Anders formuliert: Man hatte die Flächen anfangs nur mündlich, ohne jegliche schriftliche Vereinbarung, vergeben. Dazu kommt, dass nicht alle tatsächlich verpachteten Flächen in den Pachtverträgen aufschienen – womit die Stadt zu wenig Pacht verlangt hat. Und das sorgte für Kritik der Opposition.
„Die Unprofessionalität in Zusammenhang mit dem Areal des ,Copa Beach‘ muss endlich ad acta gelegt werden“, kritisierte VP-Planungssprecherin
Elisabeth Olischar. Schon der Vorgänger, die „Copa Cagrana“, und die „Sunken City“vis-à-vis seien öfter Thema von äußerst kritischen Stadtrechnungshofberichten gewesen. „Derartige Fehler dürfen sich bei der aktuell anstehenden Neugestaltung der ‚Sunken City‘ nicht wiederholen“, forderte Olischar.
Stadt entging Geld
„Ein Pachtvertrag mit Privaten wurde um Jahre zu spät errichtet, in einem anderen Fall wurden nicht alle tatsächlich verpachteten Flächen in den Vertragstext miteinbezogen und damit versehentlich zu geringe – aus Sicht der Stadt Wien – Pachtzinse eingehoben“, kommentierte der Klubobmann der Wiener Grünen, David Ellensohn, den Stadtrechnungshof-Bericht: „Es kann nicht sein, dass die Stadt als Verpächterin einer hochfrequentierten Freizeit- und Erholungseinrichtung nicht aufmerksam und verantwortungsbewusst handelt, sondern einfach schlampig.“
Auch von der FPÖ kam Kritik am „schlampigen Vorgehen von SPÖ-Planungsstadträtin Ulli Sima und der Wiener Gewässer Management GmbH“. Für FP-Planungssprecher Toni Mahdalik deckt der Bericht „ein haarsträubendes Maß an Fahrlässigkeit auf“.
„Der Stadtrechnungshof lässt in seinem Bericht kein Missmanagement erkennen“, überraschte hingegen Martin Jank vom WGM. Fakt sei, „dass aus der heruntergekommenen Copa Cagrana durch die Stadt Wien in den letzten Jahren ein top Freizeitparadies am Wasser geschaffen wurde“, so Jank.
Der „Copa Beach“ist eine Uferpromenade an der Neuen Donau in der Nähe der Reichsbrücke. Auf der Flanier- und Partymeile zwischen Kaisermühlen und Vorgartenstraße findet sich eine Vielzahl an Lokalen und Freizeitangeboten inklusive Sandstrand. (stu/red.)