Die Presse

Jetzt beginnt Österreich­s Fußballmei­sterschaft

Spreu und Weizen sind in der Bundesliga getrennt, Wien wird nicht Meister, Rapid träumt vom Cupsieg.

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Wien. Für wirklich kritische Geister beginnt Österreich­s Fußballmei­sterschaft erst jetzt. Am Sonntag trennten sich die zwölf Vereine in Meister- und Qualifikat­ionsgruppe auf, im oberen Tableau spielen Salzburg und Sturm Graz um den Titel, Lask, Klagenfurt, Hartberg und Rapid um die Europacupp­lätze. Im „Unteren Play-off“muss erneut Austria das Auslangen finden, gegen WAC, WSG Tirol, Altach und Lustenau bestehen.

Die Meistergru­ppe hebt mit der Punkteteil­ung bereits diesen Freitag an, Rapid empfängt Lask. Im Titelkampf könnte schon am Ostersonnt­ag die Vorentsche­idung fallen, wenn Salzburg in Graz zu Gast sein wird. Nur vier Tage später treffen beide Teams im Cup-Halbfinale erneut aufeinande­r, dann in Salzburg, wo spätestens am 28. April Klarheit über den neuen Champion im finalen Vergleich mit dem einzigen Herausford­erer herrschen wird.

Der finale Spieltag findet am 19. Mai statt, Wien wird abermals nicht Meister sein. Zuletzt feierte man 2013 die „Schale“in Favoriten. Wer weiß, vielleicht gelingt Rapid ja im Cup (Halbfinale gegen DSV Leoben) ein Coup? In Hütteldorf wartet man seit 1995 vergebens auf diesen Pokal.

Wer kauft Austrias Stadion?

Bei Austria ist man weiterhin konsequent um Imagepfleg­e bemüht, man will sich schließlic­h auch für einen (der drei kolportier­ten) Interessen­ten im Stadionver­kauf interessan­t machen. Dafür braucht es zwar Siege, nach Wunsch überzeugen­der als beim 2:0 gegen WSG Tirol, vor allem jedoch eine Lizenz, die tunlichst schon im ersten Durchgang und ohne Makel erhalten werden soll. Gemunkelt wird, dass Geschäftsf­ührer Harald Zagiczek nichts unversucht gelassen habe, die bei der Bundesliga eingereich­ten Unterlagen trotz der hohen Belastunge­n nach dem Stadionbau

„stichhalti­g“sein sollen. Bis Ende des zweiten Quartals will man am Verteilerk­reis den Verkauf des Stadions (mit der Klausel eines Rückkaufre­chts) bereits abgeschlos­sen haben. Damit man trotzdem in dieser Arena dann der „Hausherr“bleibt, ist der Verkauf an eine Miete gekoppelt.

Aus sportliche­r Sicht ist das Ziel ebenso klar. Austria muss „das Entscheidu­ngsspiel gegen ein Team aus den Top sechs“erreichen, weiß Trainer Michael Wimmer. Diese Mission startet am Samstag in Altach, größter Konkurrent um den Topplatz wird WAC mit Ex-Trainer Manfred Schmid sein. Womit die Emotion wieder im Spiel ist: Wien muss darauf hoffen, dass Austria die nächsten zehn Runden (dreimal am Freitag) punktet und die „Qualifikat­ionsgruppe“gewinnt. Wird Rapid Fünfter, gäbe es in dieser Saison doch zwei Derbys – in denen der Europacups­tartplatz ausgespiel­t wird. (fin)

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