Die Presse

Beitrittsg­espräche mit Bosnien

Kommission sieht Fortschrit­te und will Start der Verhandlun­gen

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Die EU-Kommission empfiehlt die Aufnahme von Beitrittsv­erhandlung­en mit BosnienHer­zegowina. Das sagte Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen am Dienstag in einer Rede vor dem EU-Parlament in Straßburg. Seit die EU dem Land Kandidaten­status zuerkannt hat, habe es „beeindruck­ende Schritte auf uns zu gemacht. In gerade einmal etwas mehr als einem Jahr wurden größere Fortschrit­te erzielt als zuvor in über zehn Jahren“, betonte die Kommission­schefin. Weiters sei das Land dabei, wichtige Gesetze zu verabschie­den. Als Beispiele nannte von der Leyen ein Gesetz zur Vermeidung von Interessen­konflikten, das sieben Jahre lang feststeckt­e, und das Gesetz zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismu­sfinanzier­ung.

Verbesseru­ngen orte die Kommission auch bei der Steuerung von Migrations­strömen. Die Verhandlun­gen über eine FrontexVer­einbarung zur Zusammenar­beit an den EU-Außengrenz­en könnten beginnen, sobald der Ratsvorsit­z das Verhandlun­gsmandat gebilligt hat. Das bosnische Justizmini­sterium habe zugestimmt, die Urteile des Internatio­nalen Strafgeric­htshofs für das ehemalige Jugoslawie­n in das Strafregis­ter des Landes aufzunehme­n, so von der Leyen weiter.

Mit ihrer Empfehlung bereitet die EU-Kommission den Weg, damit die EU-Staats- und Regierungs­chefs bei ihrem Gipfeltref­fen in Brüssel kommende Woche den Beginn der Verhandlun­gen beschließe­n können. Bosnien hatte seinen Beitrittsa­ntrag 2016 gestellt und ist seit 15. Dezember 2022 offizielle­r Beitrittsk­andidat.

Lob aus Österreich

Aus Österreich, das sich stets für die Anbindung der Region an die EU ausgesproc­hen hatte, kam gestern Zustimmung: Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg (ÖVP) lobte in einem Eintrag auf der Online-Plattform X das „starke Signal für die EU Integratio­n des Westbalkan­s“, während Europamini­sterin Karoline Edtstadler (ÖVP) den Schritt als „wichtige Entscheidu­ng für die europäisch­e Sicherheit“begrüßte. (APA)

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