Social-Media-Nutzung rückläufig
Starke Rückgänge wurden vor allem bei WhatsApp und YouTube verzeichnet. Dabei gibt es große geschlechtsspezifische Unterschiede.
Unter Österreichs Jugendlichen ist die Social-Media-Nutzung rückläufig. Das ergab zumindest der Jugend-Internet-Monitor 2024 der EU-Initiative Saferinternet.at, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Befragt wurden 400 Kinder und Jugendliche von elf bis 17 Jahren.
Die Nummer eins der beliebtesten Internetplattformen ist auch in diesem Jahr WhatsApp: Drei von vier Jugendlichen gaben an, sie zu benutzen, von diesen gehen 77 Prozent täglich auf WhatsApp. Knapp dahinter folgten mit 71 Prozent Instagram-Nutzung, davon 68 Prozent täglich, und YouTube mit 70 Prozent Verwendung, davon jeder zweite täglich. Allerdings gab es vor allem bei WhatsApp mit minus 20 Prozentpunkten und YouTube mit minus 24 Prozentpunkten massive Rückgänge.
Durch die Vielzahl an Plattformen mit teilweise sehr ähnlichen Funktionen verlieren etablierte soziale Netzwerke bei den Elf- bis 17Jährigen zunehmend an Bedeutung, so Saferinternet.at. So findet die Kommunikation zwischen Jugendlichen
längst auch über andere Kanäle als WhatsApp statt. Vor allem bei den Jüngeren verliert YouTube immer mehr an Relevanz, da inzwischen alle großen Netzwerke auf die Einbindung von Videos setzen. Möglicherweise spielt auch die zunehmende Nutzung etablierter Plattformen durch die eigenen Eltern bzw. Großeltern eine Rolle, vermuten die Experten. Um sich abzugrenzen, würden Jugendliche verstärkt von großen Diensten abwandern und sich neueren Plattformen zuwenden, auf denen sie sich noch ungestört fühlen.
TikTok vor Snapchat
Auf Platz vier des diesjährigen Jugend-Internet-Monitors landete TikTok: Die Video-App konnte mit 65 Prozent Verwendung insgesamt, davon 72 Prozent täglich, erstmals Snapchat (61 Prozent insgesamt, davon 72 Prozent täglich) überholen. Die Foto-Sharing-App Snapchat hatte dabei im Jahresvergleich mit minus acht Prozentpunkten den drittstärksten Verlust zu verzeichnen.
Große Unterschiede gab es bei der Nutzung von Social Media bei den Geschlechtern. So ist WhatsApp bei den Mädchen mit 89 Prozent Userinnen deutlich beliebter als bei den Burschen (65 Prozent). Ähnliches gilt für Pinterest (Mädchen: 53 Prozent, Buben: 31 Prozent), Snapchat (Mädchen: 72 Prozent, Burschen: 52 Prozent), Instagram (Mädchen: 79 Prozent, Buben: 63 Prozent) und YouTube (Mädchen: 76 Prozent, Buben 65 Prozent). Im Gegensatz dazu werden die aus dem Gaming-Bereich stammenden Plattformen Discord (Mädchen: 13 Prozent, Burschen: 48 Prozent) und Twitch (Mädchen: sieben Prozent, Buben 39 Prozent) weiterhin von wesentlich mehr männlichen Jugendlichen verwendet.
Auch X (Mädchen: elf Prozent, Buben 35 Prozent) sowie die Messenger-Dienste Telegram (Mädchen: zehn Prozent, Burschen 25 Prozent) und Signal (Mädchen: elf Prozent, Buben 26 Prozent) sind bei männlichen Jugendlichen beliebter. (APA)