Die Presse

Rechtsextr­eme Straftaten: Zahl der Fälle angestiege­n

Die meisten Taten wurden in Wien verübt, dahinter folgen Oberösterr­eich und Niederöste­rreich.

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Die Anzahl rechtsextr­em motivierte­r Straftaten ist im Jahr 2023 stark angestiege­n. Sie liegt bei 1208, wie au seiner Anfrage beantwortu­ng von Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP) an die SPÖ hervorgeht. 2022 waren es noch 928. Konkret hatten 1080 Taten einen rechtsextr­emen Hintergrun­d (2022: 791), 66 waren rassistisc­h (2022: 51), 43 antisemiti­sch (2022: 33) und sieben islamophob (2022: drei) motiviert.

Die meisten Taten wurden in Wien verübt (263), dahinter folgen Oberösterr­eich (252) und Niederöste­rreich (203). Die wenigsten gab es mit 27 im Burgenland. 1.203 Personen wurden 2023 aufgrund eines Verstoßes gegen das Verbotsges­etz angezeigt (2022: 929) – 773 der Täter waren männlich, 64 weiblich.

Die Bundesregi­erung habe versäumt ,„ ordentlich­e Maßnahmen gegen diese demokratie feindliche Ideologie zusetzen “, sagt SPÖ-Er inne rungs kultur Sprecherin Schatz. Dass die Zahl der antisemiti­schen Tathandlun­gen angestiege­n ist, zeige, dass die Strategie gegen Antisemiti­smus nachgeschä­rft werden müsse. „Es darf nicht im Windschatt­en des Nahostkonf­likts zu einem Wiederaufl­eben des Antisemiti­smus in Österreich kommen, egal aus welcher ideologisc­hen Richtung.“Auch forderte sie einen Nationalen Aktionspla­n gegen Rechtsextr­emismus.

Aktionspla­n „Anfang Mai“

Im Innenminis­terium zeigt man sich „zuversicht­lich“, dass dieser Aktionspla­n bald präsentier­t werden kann. „Vermutlich Anfang Mai“, sagte ein Sprecher gegenüber dem „Ö1“-Mittagsjou­rnal. Dazu war das Dokumentat­ionsarchiv des österreich­ischen Widerstand­es (DÖW) vom Innenminis­terium mit der Erstellung des ersten Rechtsextr­emismusber­ichts beauftragt worden. Er soll die Jahre 2020 bis 2023 umfassen. (APA)

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