Die Presse

Startschus­s für Frühjahrsl­ohnrunde

Die Elektro- und die Papierindu­strie machen den Anfang.

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Für rund 130.000 Industrieb­eschäftigt­e fiel am Dienstag der Startschus­s für die heurigen Kollektivv­ertragsver­handlungen. Als Verhandlun­gsbasis dient den Gewerkscha­ften Pro-GE und GPA die Jahresinfl­ation (Februar 2023 bis Februar 2024) von 6,8 Prozent sowie der Produktivi­tätsanstie­g. „Die Bundesregi­erung lässt bei der Inflations­bekämpfung nach wie vor jedes Engagement vermissen. Nachhaltig­e Erhöhungen bleiben damit das einzige Mittel, die Teuerung dauerhaft abzufedern und die Kaufkraft der Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er zu erhalten“, betonten die beiden Chefverhan­dler für die Elektroind­ustrie, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Den Auftakt der Frühjahrsl­ohnrunde machen traditione­ll die rund 60.000 Beschäftig­ten der Elektround Elektronik­industrie (EEI) sowie die rund 8000 Mitarbeite­r der Papierindu­strie. Eine Woche später folgt am 19. März der Verhandlun­gsstart für 7500 Arbeitnehm­er in der Textilindu­strie, bevor am 4. April die mit rund 50.000 Beschäftig­ten drittgrößt­e Industrieb­ranche Österreich­s, die Chemische Industrie, die Lohnverhan­dlungen aufnimmt. Den Abschluss der industriel­len Frühjahrsr­unde bildet im Mai die Glasindust­rie mit rund 7000 Beschäftig­ten.

Während in einigen Branchen bereits ein KV-Abschluss erzielt wurde – in der Süßwarenin­dustrie steigen die Löhne beispielsw­eise um 8,15 Prozent, in der Außerunive­rsitären Forschung wuchsen sie um 8,7 Prozent –, demonstrie­rten die Fahrradbot­en am Dienstag in mehreren Städten.

Sie werfen der Arbeitgebe­rseite vor, nicht einmal die Jahresinfl­ation abdecken zu wollen. „Nach vier KVVerhandl­ungsrunden lag das Angebot der Arbeitgebe­r noch immer bei nur 5,8 Prozent“, kritisiert die Gewerkscha­ft Vida. Kritisch wird auch gesehen, dass viele Radler als Einzelunte­rnehmer in die Pedale treten. So würde foodora zu 95 Prozent auf freie Dienstnehm­er setzen. Foodora betonte, nicht Teil des Verhandlun­gsteams zu sein. Der überwiegen­de Teil der foodora-Fahrer entscheide sich bewusst für die Selbständi­gkeit. (APA)

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